Nielsen: Corona lässt Milchabsatz im LEH steigen

Einkaufsverhalten von Milchprodukten verändert

31. Juli 2020

Die Corona-Pandemie hat das Einkaufsverhalten von Milchprodukten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel verändert. Das belegen die Daten aus dem Nielsen-Handelspanel für das erste Halbjahr 2020.

Der bei verschiedenen Molkereiprodukten leicht rückläufige Trend der Verkaufszahlen aus den Vorjahren wurde unterbrochen. In den meisten Produktkategorien wurden spürbar höhere Mengen im Einzelhandel eingekauft als im Vorjahreszeitraum.

Eine Ausnahme stellen die Käseabsätze in der Theke dar, die stärker abgenommen haben als in den Vorjahren, was vermutlich auf die Vermeidung von persönlichen Kontakten zurückzuführen ist. Recht stark zugelegt haben die Verkäufe von Käse in Selbstbedienung mit einem Plus von 7,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowie die von Sahne, Butter und Mischstreichfetten. Der Absatz von Käse insgesamt wuchs trotz der rückläufigen Thekenabsätze um 6,6 %.

Bei Konsummilch ergab sich eine deutliche Zunahme um 4,8 %. Im Konsummilchsegment sind die Marktanteile von Bio- und Weidemilcherzeugnissen weitergewachsen. In den meisten Produktkategorien sind die Umsätze stärker gewachsen als die Absätze. Ausnahmen stellen Butter, Milchstreichfette und Sahne dar, wo die durchschnittlichen Ausgaben je Einheit gesunken sind. Bei Konsummilch, Joghurt, Quark und auch Käse in Selbstbedienung wuchsen die Absätze wertmäßig stärker als mengenmäßig. Grund dafür sind teilweise Preiserhöhungen, wie z.B. bei Konsummilch ab Mai. Eine weitere Ursache ist, dass während des Lockdowns auch verstärkt zu höherpreisigen Varianten und dem Vernehmen nach auch zu Bioprodukten gegriffen worden ist. Noch stärker als der Absatz von Milchprodukten ist der von veganen Alternativen während der Coronakrise gestiegen. So wurden im ersten Halbjahr von 2020 61,3 % mehr vegane Drinks und 44,2 % mehr Joghurtalternativen eingekauft als im Vorjahreszeitraum.

Die Absatzsteigerungen haben sich am stärksten auf die Monate März, April und Mai konsumiert, wobei die absoluten Spitzen je nach Produkt in verschiedene Monate fielen. Zum Teil haben auch verstärkt Bevorratungskäufe stattgefunden, die im weiteren Verlauf zunächst aufgebraucht wurden. Die dürfte besonders bei H-Milch der Fall gewesen sein.

Im Juni 2020 haben sich die Verkaufsmengen im Zuge der Lockerungen der Corona-Restriktionen wieder an ein normales Niveau angenähert, blieben aber weiterhin höher als im Vorjahr um die gleiche Zeit.

                                                                                                                       Auszug ZMB

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