Herausforderung Zukunft

Für die Milchwirtschaft: Zukunftssicher Milch erzeugen

Milchbauern müssen viele Vorgaben befolgen. In den letzten Jahren kamen die Neuregelung der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, die Novellierung der Düngeverordnung und weitere Naturschutzauflagen hinzu. Das 2019 geplante Agrarpaket der Bundesregierung wird in der Milcherzeugung zu weiteren Auflagen zum Schutz von Insekten und der biologischen Vielfalt führen.

Das Agrarpaket wird zudem ein Tierwohllabel einführen. Produkte aus Haltungen mit einem höheren Tierwohlniveau sollen so hervorgehoben und für Verbraucher klar gekennzeichnet werden. Für Milchbauern könnte dadurch die Umsetzung von noch mehr Tierwohl-Maßnahmen auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtiger werden, um im Wettbewerb mithalten zu können.

Für die Milcherzeugerbetriebe dürfte es damit eine wachsende Herausforderung sein, die Anforderungen an die Nachhaltigkeit in den Bereichen Ökologie und Tierwohl in Ausgleich mit der ökonomischen Nachhaltigkeit zu bringen. Wie sich diese Situation für Milchbauer Amos aus Ostfriesland darstellt, erklärt er in diesem Video:

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Bei der Nachhaltigkeitsbefragung in 2013 ging die Hälfte der Milchbauern davon aus, in jedem Fall auch in 10 Jahren noch Milch zu erzeugen. Weitere 28 Prozent zogen dies zumindest als Möglichkeit in Betracht. Wie die Landwirte die kommenden Jahre einschätzten, hing auch von der Herdengröße ab: Je mehr Kühe ein Milchbauer hatte, desto positiver war sein Blick in die Zukunft. Dieser Zusammenhang galt übrigens auch für betriebliche Investitionen: Unter den Bauern mit Herden von weniger als 37 Kühen investierten nur 47 Prozent in den Betrieb, während von den Milcherzeugern mit mehr als 81 Kühen über 90 Prozent Investitionen vornahmen.

Die Zahl der Milcherzeugerbetriebe in Niedersachsen ist seitdem innerhalb von fünf Jahren um 2.200 zurückgegangen: Waren es 2014 noch etwa 11.200, so sind es im Jahr 2019 nur noch rund 9.000. Gleichzeitig wurden die niedersächsischen Kuhherden größer: 2014 hatte jeder Milchkuhhalter im Durchschnitt knapp 76 und 2018 knapp 92 Kühe.

Strukturwandel in der Milchkuhhaltung in Niedersachsen: Es gibt weniger Betriebe, die im Durchschnitt mehr Kühe halten. © Marco Grundt

Ökonomisch nachhaltig zu wirtschaften, heißt dauerhaft am Markt bestehen zu können. Für Milchbauern gilt es, dafür die richtigen Strategien zu finden. Das Thünen-Institut, ein Bundesforschungsinstitut in Braunschweig, führt zurzeit ein Projekt zu der Frage „Wie können sich Milchviehbetriebe in Zukunft weiterentwickeln? Vergleichende Analyse unterschiedlicher Entwicklungspfade für nordwestdeutsche Milchviehbetriebe“ durch. Es soll „Landwirten, der Politik und anderen Akteuren unterschiedliche Möglichkeiten für die zukünftige Betriebsentwicklung“ aufzeigen.

© Marco Grundt

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