18. Milchbörse: Milchquotenpreise in den meisten Bundesländern deutlich gefallen

07. April 2006

18. Milchbörse: Milchquotenpreise in den meisten Bundesländern deutlich gefallen

Höchste Handels- und Angebotsmenge seit Börseneinführung
Die erste Milchquotenbörse im Jahr 2006 schloss am 03. April 2006 in einzelnen
Übertragungsgebieten mit deutlich niedrigeren Quotenpreisen zum vorherigen
Börsentermin ab. In 14 der insgesamt 21 Übertragungsregionen wurden niedrigere
odergleiche Quotenpreise errechnet. Gesamthandels- und Gesamtangebotsmenge
weisen seit Börseneinführung im Jahr 2000 die höchsten Werte auf. In den
alten Bundesländern wurde ein durchschnittlicher Quotenpreis von 53 Cent/kg
erzielt. Dieser liegt wie bereits seit Börseneinführung deutlich über den der
neuen Bundesländer. Mit 29 Cent/kg wurde in den neuen Bundesländern ca. 45 %
weniger ausgegeben. Die höchsten Quotenkosten mit 70 Cent/kg hatten die
Nachfrager in der Oberpfalz. Im Vergleich zum letzten Handelstermin vom November
ist der“Spitzenpreis“, der damals ebenfalls in der Oberpfalz erzielt
wurde, um 1 Cent/kg gefallen. Die deutlichste Reduzierung stellte sich in
Schleswig-Holstein ein, wo der Quotenpreis um 16 Cent/kg auf 54 Cent/kg fiel.
Mit 0,27 Cent/kg hatten am heutigen Börsentag die Milcherzeuger in den
Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen die geringsten Ausgaben für
Milchquoten. Der durchschnittliche Milchquotenpreis in Deutschland liegt bei 50
Cent/kg und ist gegenüber der Novemberbörse nur um 1 Cent gesunken. Mit über
293 Mio. Kilogramm hat die insgesamt zum Verkauf angebotene Quotenmenge den
höchsten Wert seit Einführung der Milchbörse erreicht. Auch die gehandelte
Quotenmenge stellt mit fast 230 Mio. Kilogramm einen Rekordwert dar. Mit rund
373 Mio. Kilogramm war die gesamte Nachfragemenge deutlich niedriger als in den
letzten drei Börsenterminen. Von den 4.397 Anbietern konnten 4.091 (93 %) ihre
Quote erfolgreich veräußern. Mit 9.958 waren fast doppelt so viel Nachfrager
wie Anbieter an der Börse beteiligt, im Vergleich zum letzten Börsentermin hat
sich das Verhältnis jedoch deutlich angenähert. Nach Auffassung des DeutschenBauernverbandes (DBV) ist das hohe Gesamtangebot auf die jetzt eintretende
Reaktion der Milcherzeuger auf die Entkopplung der Milchprämien von der
Milchquote zurückzuführen. Auch die Diskussion über ein mögliches Ende der
Quotenregelung im Jahr 2015 haben die Verkaufsentscheidungen der Milcherzeuger
beeinflusst. Unter diesen Aspekten ist die Tendenz zu sinkenden Quotenpreisen,
so der DBV, zwar erfreulich. Allerdings ist der durchschnittliche Quotenpreis
mit 50 Cent unter den gegebenen Rahmenbedingungen immer noch zu hoch. Der DBV
fordert daher alle aktiven Milcherzeuger auf, ihre zukünftigen
Kaufentscheidungen auch unter dem Gesichtspunkt der Quotendiskussion zu treffen,
um überhöhte Preise zu vermeiden. 
DBV 

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