Niedersachsens Milcherzeuger wirtschaften nachhaltig
„Unsere Milchviehbetriebe sind nahezu ausschließlich in der Hand bäuerlicher Familien“, erläutert Herbert Heyen von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN). Ein Durchschnittsbetrieb hält etwa 90 Milchkühe. Insgesamt sind es in Niedersachsen 864.000 Milchkühe. Rund 9.800 Familien leben von der Milchviehhaltung. Über 90 Prozent aller Milchkühe leben heute in Boxenlaufställen, zwei Drittel davon mit Weidezugang.
„Die Weidehaltung bleibt damit ein Kennzeichen der niedersächsischen Milchwirtschaft und wird von Molkereien zunehmend offensiv beworben“, sagt Heyen. Wenige Milchviehhalter halten ihre Kühe aus verschiedenen Gründen noch in Anbindeställen. Das sind überwiegend kleine Milchviehhalter.
In den vergangenen Jahren machten die Milchviehhalter mit den Preiskrisen der Jahre 2008/09 sowie 2015/16 eine wirtschaftlich schwierige Phase durch, so Heyen weiter. Trotzdem arbeite jeder Landwirt weiter daran, Tierwohl und Nachhaltigkeit zu verbessern. Niedersachsen war eines der ersten Bundesländer in Deutschland, das die Erfassung von Qualitätsstandards und Tierwohlaspekten mit QM-Milch umsetzte.
Qualitätsverbesserungen blieben eine immerwährende Aufgabe. „Dazu diskutieren wir intern und mit Fachleuten und Wissenschaftlern und versuchen, neue Erkenntnisse möglichst gut in die Praxis zu übertragen“, versichert Heyen.
Verbraucherinnen und Verbraucher sind eingeladen, sich auf Höfen über moderne Milchviehhaltung zu informieren. Die Internetseite www.mykuhtube.de bietet ebenfalls die Gelegenheit dazu. Milch und Milchprodukte blieben aus ernährungsphysiologischer Sicht hochwertige und geschätzte Erzeugnisse.
Topagrar/Lütke Holz
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