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Christoph Suer im Interview mit der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN).
Freude und Überraschung waren groß, als Moderatorin Heike Götz dem Ehepaar Suer am 29. November vergangenen Jahres in Oldenburg verkündete, den Milchlandpreis 2024 gewonnen zu haben. Freudestrahlend nahmen Carolin und Christoph Suer mit den Eltern Maria und Ludger Suer aus Meppen-Teglingen im Emsland die Auszeichnung der Goldenen Olga entgegen und dürfen sich seitdem bester Milcherzeugerbetrieb Niedersachsens 2024 nennen.
Die Familie bewirtschaftet einen 91 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb. Rund 63 Hektar der Flächen sind Ackerland, 28 Hektar werden als Grünland bewirtschaftet. Auf dem Hof werden 120 Milchkühe und 80 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine im landesweiten Vergleich sehr gute Milchleistung von rund 12.500 Kilogramm pro Kuh. Die Milch wird an die DMK Deutsches Milchkontor eG geliefert.
Wir als LVN freuen uns, dass Christoph Suer unserer Einladung zum Interview gefolgt ist. Im Folgenden berichtet er, welche Tierwohlmaßnahmen der Familienbetrieb für eine nachhaltige und zukunftsfähige Milchwirtschaft umsetzt, warum Ehrenamt und Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Rolle spielen und welche Ziele und Wünsche für die Zukunft bestehen.
Herzlichen Glückwunsch zu der hervorragenden Auszeichnung „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2024“! Wie ist es Ihnen seit der Verleihung der Goldenen Olga ergangen?
Nach dem für uns überraschenden Gewinn der „Goldenen Olga“ sind wir noch immer überwältigt von dem positiven Feedback nach der Verleihung und welch hohe Anerkennung für die tägliche Arbeit dieser Preis darstellt. Dass sich bereits zahlreiche interessierte Gruppen zu einer Hofbesichtigung angekündigt haben und die Übergabe der „Goldenen Olga“ nicht nur von uns, sondern auch von vielen anderen Leuten freudig erwartet wird, hat uns ebenfalls sehr gefreut.
Die Gutachter bezeichneten Ihren Betrieb als absoluten Vorzeigebetrieb, insbesondere die herausragende Tierhaltung inklusive Kälber- und Jungviehhaltung wurde herausgestellt. Welche Tierwohlmaßnahmen setzen Sie auf Ihrem Hof für ihre Kühe und Kälber um?
as Tierwohl steht in unserem Betrieb an erster Stelle, da wir überzeugt sind, dass eine optimale Versorgung der Tiere die Grundlage für nachhaltiges und wirtschaftliches Arbeiten ist. In den letzten Jahren haben wir kontinuierlich die Stallbedingungen für unsere Kälber und Kühe hinsichtlich der Platz-, Licht- und Luftqualität verbessert. Dabei sorgen wir für saubere Wasser- und hochwertige Futterqualität, die wir als Grundvoraussetzung für bestmögliche Tiergesundheit verstehen.
Unsere Kälber werden zunächst in Duohütten gehalten, um für sie eine gesunde Entwicklung zu fördern. Im Anschluss werden die Kälber über mehrere Monate in einer festen, kleinen Gruppe im Rein-Raus-Verfahren in Großraumiglus untergebracht.
Für unsere Tiere verwenden wir weiche, saubere Einstreu in den Strohställen und Liegeboxen. Dazu werden die Boxen der Kühe dreimal täglich gesäubert, was auch zeitgleich einer regelmäßigen Tierkontrolle dient. Der Einsatz eines Spaltenroboters sorgt für eine bessere Laufflächenhygiene. Elektrische Kuh- und Scheuerbürsten je Tiergruppe ermöglichen es, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere zu erhöhen.
Seit 2007 sind Sie von der Anbindehaltung auf die Haltung in Boxenlaufställen umgestiegen und haben sich stetig weiterentwickelt. Sind auf Ihrem Betrieb weitere Erneuerungen oder Investitionen geplant?
Um den Betrieb stetig zu verbessern und Qualität und Tierwohl aufrechtzuerhalten, sind zukünftig verschiedene Investitionsmaßnahmen geplant. Dazu gehören beispielsweise ein automatisches Klauenbad für eine verbesserte Klauengesundheit oder der Neubau eines Trockensteherabteils, um ein größeres Platzangebot hinsichtlich Fress- und Liegebereich zu schaffen. Mittelfristig soll außerdem in die Erweiterung und Sanierung der Siloplatten investiert werden.
Ihr Betrieb bildet seit einigen Jahren aus, Sie gehen ehrenamtlichen Vorstandstätigkeiten in örtlichen Vereinen nach und betreiben aktiv Öffentlichkeitsarbeit für Schulen. Was ist Ihnen daran so wichtig?
Wir freuen uns, als Ausbildungsbetrieb jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, die vielfältigen Aspekte der Landwirtschaft kennenzulernen und praktische Fähigkeiten zu erwerben. Im Rahmen unserer ehrenamtlichen Tätigkeiten leisten wir einen Beitrag für ein stärkeres Gemeinwohl und Miteinander und haben so auch die Möglichkeit, gesellschaftliche Themen mitzugestalten. Außerdem möchten wir mit unserer Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft einen transparenten Einblick geben, wie der Grundstein moderner Milchwirtschaft funktioniert.
Welche Ziele und Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Unser Wunsch ist es, dass die Politik zukünftig Rahmenbedingungen schafft, die uns als Betrieb praktische Ansätze bietet, Bürokratieabbau voranbringt und zeitgleich ein nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht. Gleichzeitig hoffen wir für die Zukunft vor allem auf Gesundheit sowie ein friedliches und tolerantes Miteinander.
Wir von der LVN bedanken uns bei Christoph Suer für das Interview und gratulieren der Familie noch einmal herzlich zu dieser herausragenden Leistung.
LVN
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