Hormone in Kuhmilch: Was bedeutet das für mich?

Aktueller Forschungsstand: Verzehr birgt kein Gesundheitsrisiko

01. Oktober 2019

Kuhmilch enthält Hormone – aber welche und wozu? Und können die Hormone Einfluss auf die menschliche Gesundheit nehmen? Hier erfahren Sie Wissenswertes zum Thema Hormone in Milch und Milchprodukten!

Enthält Kuhmilch Hormone?

Hände halten ein Glas Milch
Milch enthält Hormone. Nach aktuellem Forschungsstand besteht dadurch kein Gesundheitsrisiko für den Menschen. © Africa Studio/ Adobe Stock

Ja, Kuhmilch enthält von Natur aus  geringe Mengen Hormone, v. a. Sexual- u. Wachstumshormone wie Progesteron, Östrogen und Insulin-like Growth Factor-1. Diese benötigt das Kalb für Wachstum und Entwicklung.
Quelle und weitere Infos dazu finden Sie beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Bestehen gesundheitliche Risiken, wenn die Hormone der Kuh über Milchprodukte aufgenommen werden?

Nach dem aktuellen Stand der Forschung besteht bei üblichem Verzehr von Kuhmilch bzw. Kuhmilchprodukten kein Gesundheitsrisiko. Die Mengen an Progesteron und Östrogenen in der Kuhmilch sind im Vergleich zu den ohnehin im menschlichen Körper gebildeten Mengen dieser Hormone vergleichsweise gering. Zudem werden die Hormone aus der Kuhmilch nur in geringem Maß vom Körper aufgenommen und schnell wieder abgebaut.
(Quelle: BfR)

Können Wachstumshormone in der Kuhmilch das Wachstum von Kindern beeinflussen?

Daten einer US-amerikanischen Studie weisen darauf hin, dass der Milchverzehr (jedoch nicht der Verzehr von Milchprodukten) das Längenwachstum bei Kleinkindern (Alter 2 Jahre) und Heranwachsenden (12 – 18 Jahre) fördern kann (pro 245 ml Milch/Tag in etwa 0,4 cm größeres Längenwachstum/Jahr) (NHANES-Studie).  Es wird vermutet, dass das Wachstumshormon Insulin-like Growth Factor-1 (IGF-1) aus der Kuhmilch daran beteiligt ist. Bisher konnte jedoch kein intaktes IGF-1 aus Kuhmilch in menschlichem Blut nachgewiesen werden. Somit lässt sich anhand der Datenlage nicht bestätigen, dass Wachstumshormone in der Kuhmilch das Wachstum von Kindern beeinflussen können.
(Quellen: de Beer, H., Dairy products and physical stature: a systematic review and meta-analysis of controlled trials. Econ Hum Biol, 2012. 10(3): p. 299-309. (NHANES-Studie); Mero, A., et al., IGF-I, IgA, and IgG responses to bovine colostrum supplementation during training. J Appl Physiol (1985), 2002. 93(2): p. 732-9. (Studie, in der kein intaktes IGF-1 aus Kuhmilch in menschlichem Blut nachgewiesen werden konnte).

LVN/Krause

Ansprechpartner für diesen Bereich

Katharina Krause
M. Sc. Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften 
Öffentlichkeitsarbeit & Presse
0511 / 85653-32
krause@milchland.de

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