Ein großer Anteil des Grundfutters von Milchkühen beruht auf Gras: Sie fressen es auf der Weide, frisch gemäht im Stall, als Heu und als Grassilage. Entsprechend ist die Haltung von Milchkühen traditionell an Grünlandstandorten mit einem hohen Anteil an Dauergrünland verbreitet.
Als Dauergrünland werden Flächen bezeichnet, die mindestens fünf Jahre lang mit Gras bewachsen sind. Bei einem großen Teil der niedersächsischen Milcherzeuger macht Dauergrünland einen bedeutenden Anteil ihrer landwirtschaftlichen Fläche aus. Vor allem in den typischen Grünlandregionen entlang der Nordseeküste oder in der Wesermarsch.
Dauergrünland hat viele ökologisch wertvolle Funktionen. Unter anderem trägt es zur Artenvielfalt bei und bietet Tieren einen Lebensraum. Zudem ist es eine bedeutende Kohlenstoff-Senke – so nennt man natürliche Speicher für Kohlendioxid (CO2). Denn im Gras einschließlich seiner Wurzeln sind große Mengen des klimaschädlichen Gases gebunden. Darüber hinaus mindert die geschlossene Pflanzendecke durch Regenwasser bedingte Nährstoffverluste und verhindert Bodenerosion.
Je nach Standort und den Bedingungen im Betrieb bewirtschaften niedersächsische Milcherzeuger einen Teil ihres Dauergrünlands extensiv: Die Landwirte verzichten auf diesen Flächen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und bringen keine oder wenig Düngemittel aus. Der Mähzeitpunkt wird auf einen späteren Termin verlegt: So wird zum einen die Samenbildung von Gräsern und Blumen ermöglicht. Zum anderen dient es der Ruhe von bodenbrütenden Vogelarten und anderen Tieren, die im Frühjahr im Grünland Schutz suchen.
Kühe, die viel Milch geben, können mit Grundfutter von extensiv bewirtschafteten Flächen nicht bestmöglich ernährt werden – es hat einen deutlich geringeren Energie- und Nährstoffgehalt als das Futter von optimal gedüngten, früh gemähten Flächen. Landwirt Gerhard aus dem Emsland gibt einen Einblick in die Herausforderungen der extensiven Bewirtschaftung:
Bei unserem My KuhTube-Landwirt Gerhard aus dem Emsland liegt eine zu bewirtschaftende Nutzfläche direkt in einem Naturschutzgebiet. Das hat nicht nur Vorteile, wie z. B. nährstoffreiche Böden, sondern auch Nachteile. Warum Gerhard deshalb beim Mähen besonders aufpassen muss, zeigt er uns jetzt selbst!
Wir sind heute wieder im Naturschutzgebiet bei unserem My KuhTube-Landwirt Gerhard aus dem Emsland. Nachdem er und seine Auszubildende Franzi am Dienstag in reiner Handarbeit die giftigsten Pflanzen entfernt haben, wurde gemäht und heute wird alles in händelbare Formen gepresst. Nach getaner Arbeit sieht das Ergebnis genauso symmetrisch aus wie die Ballen selbst.
Auf My KuhTube kannst du Milchbauern aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bei ihrer Arbeit begleiten. Wöchentlich gibt es zwei Videos, die dir die Welt rund um den Kuhstall zeigen. Für ihre Videos steigen sie in ihre Landmaschinen, klettern auf ihre Futtersilos oder versuchen die nächtliche Stimmung im Kuhstall einzufangen. Kurz gesagt: Mit ihrer handlichen Kamera kommen sie überall dorthin, wo du als Besucher keinen Einblick hättest. Hänge dich an ihre Fersen und verfolge sie bei ihrer täglichen Arbeit. Landwirte sind kuh-ler als du denkst!
Unzählige Kilometer Gräben, Hecken und Bachläufe, mehrere tausend Kopfbäume sowie zahlreiche Hektare Feldgehölze und Stillgewässer: Die Landschaftselemente auf den Flächen niedersächsischer Milcherzeuger brauchen viele Stunden Pflege im Jahr. Zum Teil wurden sie von den Betrieben extra angelegt. Sie bereichern die niedersächsische Kulturlandschaft, die vielen Menschen zur Naherholung dient. Zudem sind sie ein Lebensraum für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten und leisten damit insgesamt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität – der Vielfalt des Lebens auf unserer Erde.
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Biodiversität: „Vielfalt“ auch bei der Bandbreite geeigneter Maßnahmen
Daten und Fakten zum Thema Biodiversität (Bundesamt für Naturschutz)
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