Gut 88 Kilogramm Frischmilcherzeugnisse haben die Bundesbürger im Jahr 2018 pro Kopf konsumiert. Hinzu kommen Hart-, Schnitt- und Weichkäse sowie andere Käseprodukte und Butter. Für Verbraucher ist es selbstverständlich, eine große Auswahl hochwertiger Produkte zu genießen, die aus Milch hergestellt sind. Damit die Milchprodukte zum Verbraucher gelangen, ist eine gut funktionierende Milchwirtschaft vom Erzeuger über die Molkerei bis zum Einzelhandel erforderlich.
In Niedersachsen werden rund 831.813 Milchkühe in insgesamt 8.861 Betrieben gehalten (Stand 2019). Sie geben ca. 6,3 Millionen Tonnen Milch – das sind gut 20 Prozent der in Deutschland produzierten Milch. Molkereien – die Hersteller von Milchprodukten – holen die Milch bei den Bauern ab, verarbeiten sie weiter und liefern die hergestellten Produkte an den Handel. Bedeutsam ist auch die Herstellung von Milcherzeugnissen wie Milch- oder Molkepulver für die Lebensmittelindustrie, zum Beispiel für die Herstellung von Vollmilchschokolade oder Instantkakaopulver.
Rund 30 Prozent der in Deutschland produzierten Milch wird von Privatmolkereien bei den Erzeugern eingesammelt. Den mit ca. 70 Prozent weitaus größeren Anteil der Milch erfassen genossenschaftliche Molkereien. Deren anliefernde Milchbauern sind zugleich Mitglieder und damit Miteigentümer der Genossenschaft – somit tragen sie zusammen das Risiko. Große deutsche Molkereien dieser Art haben mehrere Tausend aktive Milchbauern und genossenschaftliche Eigentümer. Landwirt Amos aus Ostfriesland erklärt, warum und wie die Genossenschaften gleichermaßen die Interessen der kleinen wie der großen Milcherzeugerbetriebe vertreten:
Einige Landwirte nutzen zusätzlich die Direktvermarktung: Sie verkaufen einen kleinen Teil ihrer Milch oder auch Milchprodukte aus eigener Erzeugung selbst an Verbraucher. Das fördert zusätzlich den Dialog mit Käufern und Interessenten – davon wiederum profitieren auch die anderen Milchbauern und die Molkereien.
Um zukunftssicher zu arbeiten, muss Milcherzeugung Teil einer starken, erfolgreichen Milchwirtschaft sein. Molkereien und Handel wiederum profitieren von zukunftsorientiert aufgestellten Erzeugerbetrieben. Sollen dauerhaft Produkte aus der Region für die Region und für wachsende Auslandsmärkte produziert werden, ist es wichtig, dass die niedersächsische Milchwirtschaft entsprechend stark aufgestellt ist.
Milcherzeuger und Molkerei | Die Situation der Betriebe | Herausforderung Zukunft |
„Die niedersächsische Landwirtschaft in Zahlen 2017 (einschließlich Ergänzungen und Aktualisierungen, Stand Nov. 2019)“, Broschüre des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (PDF)
Milchzahlen aus Niedersachsen
Marktdaten zur Milcherzeugung (Milchindustrie-Verband e. V.)
Zahlen zu Verbrauch und Nachfrage (Milchindustrie-Verband e. V.)
Meine Milch (Umfangreiche und leicht verständliche Informationen zur Milch und Milchwirtschaft, mit einer Milkipedia)
„Frische Milch vom Milchautomaten“ (Dialog Milch)
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