Milch und Milchprodukte sind wichtige Kalziumlieferanten. Kalzium sorgt für gutes Wachstum von Knochen und Zähnen und beugt Knochenerkrankungen im höheren Alter vor. Hier lesen Sie, wie viel Milch und Milchprodukte für Ihr Kind empfehlenswert sind.
Das Wichtigste zur Kinderernährung in Kürze:
Für Kinder ab dem ersten Lebensjahr werden täglich drei Portionen Milch oder Milchprodukte empfohlen. Eine Portion entspricht dabei einem kleinen Glas Milch oder einem kleinen Becher Joghurt, Quark, Dickmilch oder Buttermilch. Die Portionsgröße hängt vom Alter des Kindes ab. An den folgenden Mengen können Sie sich grob orientieren:
Alter in Jahren | Orientierungswerte Milch pro Tag |
1 – 3 | 300 Milliliter/Gramm |
4 – 6 | 350 Milliliter/Gramm |
7 – 9 | 420 Milliliter/Gramm |
10 – 12 | 470 Milliliter/Gramm |
13 – 14 | 490 / 600 Milliliter/Gramm (Mädchen/Jungen) |
15 – 18 | 520 / 680 Milliliter/Gramm (Mädchen/Jungen) |
ab 18 | 300 Milliliter/Gramm |
Neben dem wichtigen Kalzium und hochwertigem Eiweiß enthalten Milch und Milchprodukte auch Fett. Auch Trinkmilch sollte daher nicht als Getränk, sondern als Teil einer Mahlzeit oder als Zwischenmahlzeit angesehen werden. Wählen Sie fettarme Produkte aus, etwa Milch oder Joghurt mit 1,5 Prozent Fett.
Trinken Kinder lieber Vollmilch, sollten Sie bei anderen Mahlzeiten Fett einsparen. Auch fettreduzierte Milch und Milchprodukte haben den gleichen Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt wie Vollmilch. Nicht zu empfehlen sind Magermilch und -joghurt mit nur 0,3 Prozent Fett oder weniger. Durch die starke Entrahmung wird nicht nur das Fett, sondern auch ein Teil der wertvollen Inhaltsstoffe entfernt.
Käse gehört selbstverständlich auch zu den Milchprodukten und liefert ebenfalls viel Kalzium. Bei der Auswahl sollten Sie Sorten mit einem Fettgehalt von maximal 30 Prozent Fett (bzw. 45 Prozent Fett i. Tr.) bevorzugen. Eine Portion Käse ist eine Scheibe in der Größe des Handtellers Ihres Kindes.
Sahne gehört zwar auch zu den Milchprodukten, ist aufgrund ihres hohen Fettgehaltes aber der Spitze der Ernährungspyramide, also den Extras, zuzuordnen. Das bedeutet, dass sie nur ab und zu verwendet werden sollte.
Achtung bei Rohmilch: Rohmilch, die nicht erhitzt wurde, ist für Kinder ungeeignet. Sie kann Krankheitserreger enthalten und dadurch für Lebensmittelinfektionen sorgen. Unbedingt vorher abkochen! Auch Käse aus Rohmilch sind nicht geeignet. Rohmilchkäse erkennen Sie an dem verpflichtenden Hinweis „mit/aus Rohmilch hergestellt“.
Der Weg entlang der Kühltheke erscheint schier endlos, so riesig ist das Angebot an Joghurt, Milchmischgetränken, Quark, Pudding usw. Insbesondere die Auswahl an speziell auf Kinder zugeschnittenen Produkten ist nahezu unüberschaubar. Fertige Fruchtjoghurts oder Milchmischgetränke enthalten oft sehr viel Zucker, weitere Zusätze und haben in der Regel nur einen sehr geringen Fruchtanteil. Sie gehören somit zu Süßigkeiten und sind keine gesunde Zwischenmahlzeit. Gewöhnen sich Kinder an diesen Geschmack, lehnen Sie herkömmliche Milchprodukte wahrscheinlich eher ab.
Eine gute Wahl treffen Sie bei Produkten ohne jegliche Zusätze, also Milch, Naturjoghurt, Quark oder Dickmilch. Essen Ihre Kinder sie nicht gerne pur, können Sie diese zu Hause ohne großen Aufwand mit etwas Obst, Fruchtmus oder Kräutern aufpeppen. Auch ein kleiner Teelöffel Konfitüre kann ab und zu für mehr Geschmack sorgen.
Lehnt Ihr Kind Trinkmilch ab, so kann Kakao eine Alternative sein. Achten Sie jedoch auch hier auf den Zuckergehalt. Ein Teelöffel Instantkakao kann bis zu 4 Gramm Zucker enthalten. Das entspricht 1,5 Zuckerwürfeln. Besser ist es, einen Kakao selbst zu mischen aus Milch (mit 1,5 Prozent Fett), reinem Kakao und weniger Zucker.
Eine rein vegane Ernährung wird für Kinder grundsätzlich nicht empfohlen, da eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen, gerade in der Zeit des Wachstums und der Entwicklung, sehr herausfordernd ist. Entscheiden Sie sich als Eltern dennoch für eine vegane Ernährung Ihres Kindes, lassen Sie sich medizinisch und ernährungswissenschaftlich beraten. Lassen Sie die Nährstoffversorgung Ihres Kindes regelmäßig überprüfen
Nehmen Kinder die empfohlenen 3 Portionen Milch- und Milchprodukte täglich zu sich, sind sie bereits ausreichend versorgt. Sie können den Speiseplan dann gut um Milchersatzprodukte oder pflanzliche Alternativen zu Joghurt, Sahne oder Quark, beispielsweise aus Hafer oder Soja, ergänzen. Auch hier sollte Sie jedoch auf den Zuckergehalt und auf überflüssige Zusatzstoffe achten. Pflanzliche Alternativen mit zugesetztem Kalzium können ab und an auch eine Portion Milch ersetzen.
Weitere Informationen zur Kinderernährung gibt es auf der Webseite der Verbraucherzentrale. Darüber hinaus erhaltet Sie viele spannende Hintergrundfakten zum Thema Ernährung auf dieser Seite.
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