50 Jahre Niedersächsische Tierseuchenkasse – immer im Dienst der Tiergesundheit

25. August 2016

50 Jahre Niedersächsische Tierseuchenkasse – immer im Dienst der Tiergesundheit

Der Vorstandsvorsitzende der TSK, Heinz Korte, verdeutlichte in seiner Rede die Entwicklung der Tierseuchenkasse zum Dienstleister für die Landwirtschaft. „Gleichzeitig stellt die Tierseuchenkasse einen wichtigen Anteil der Finanzen für die staatliche Tierseuchenbekämpfung sicher. Insbesondere die freiwillig finanzierten Maßnahmen zeugen von verantwortungsvollen Tierhaltern, die die Förderung der Tiergesundheit im Vordergrund sehen“, so Korte.

Zum runden Geburtstag gratulierte auch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer: „50 Jahre Tierseuchenkasse: Das ist insbesondere deshalb ein besonderer Grund zum Feiern, weil es in Erinnerung ruft, wie unerlässlich vorbeugende Maßnahmen sind, um Tierseuchen erst gar nicht entstehen zu lassen oder sie zumindest so schnell wie möglich einzugrenzen. In diesem Bereich hat die Tierseuchenkasse immer wieder ihr großes Engagement unter Beweis gestellt – sei es bei Untersuchungsprogrammen, sei es bei Impfmaßnahmen oder Forschungsprojekten für die Tiergesundheit.“ Besonders wies der Agrarminister auf die gemeinsamen  Anstrengungen der Tierseuchenkasse und des Landes im Kampf gegen das Rinderherpesvirus BHV1 hin: „Beide haben – unterstützt durch den außerordentlichen Einsatz der Tierhalter, Tierärzte und Veterinärbehörden – mit einer Investition von mehr als 170 Millionen Euro erreicht, dass Niedersachsen von der EU nunmehr als BHV1-frei anerkannt ist. Das ist ein großer Erfolg.“

Geschäftsführerin Dr. Ursula Gerdes führte aus, dass die Niedersächsische Tierseuchenkasse ihre Arbeit im Jahr 1966 als neu geschaffene Anstalt des öffentlichen Rechts aufnahm. Sie entschädigt/e Tierhalter, deren Tiere aufgrund einer Tierseuche getötet werden mussten oder verendet waren. Außerdem trägt die Tierseuchenkasse 60 Prozent der Kosten für die Tierkörperbeseitigung und kann freiwillig vorbeugende Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen wie Impfungen und Untersuchungen finanzieren. Inzwischen werden jährlich 80 Prozent der Gesamtmittel (mehr als 34 Millionen Euro) für präventive Maßnahmen ausgegeben, die die Früherkennung ermöglichen oder die Ausbreitung  von Tierseuchen verhindern.

Um dieses wichtige Instrument der Tierseuchenbekämpfung zu finanzieren, sind alle Besitzer und Besitzerinnen von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Geflügel und Pferden verpflichtet, ihre Tiere bei der Tierseuchenkasse zu melden und jährlich einen Beitrag zu zahlen. 15 Prozent der Mittel stellen die Länder Niedersachsen und Bremen bereit.

Die Bekämpfung von Tierseuchen in Niedersachsen war in den vergangenen fünf Jahrzehnten sehr erfolgreich. So gelang es nicht nur, die Schweinepest, die Blauzungenkrankheit oder Herpesvirusinfektionen bei Schweinen und Rindern, sondern auch auf den Menschen übertragbare Tierseuchen wie Tuberkulose, Brucellose oder Vogelgrippe vollständig einzudämmen. Nicht zuletzt dank einer engen Kooperation mit den Veterinärbehörden  ist Niedersachsen seit vielen Jahren frei von diesen hochansteckenden Tierseuchen.

Übrigens: Friedrich den Großen – als Freund der Landwirtschaft („Die Landwirtschaft ist die erste aller Künste; ohne sie gäbe es keine Kaufleute, Dichter und Philosophen; nur das ist wahrer Reichtum, was die Erde hervorbringt.“) – könnte man regelrecht als „Ahnherrn“ der Tierseuchenkasse bezeichnen. Nach dem 2. Schlesischen Krieg legte er 1765 mit der Gründung der „Rinderseuchen-Societät“ den Grundstein dafür. Aus dieser Zeit datiert auch eine in der Öffentlichkeit wesentlich bekanntere Versicherungs-Version“: per Befehl wurde die Einrichtung von Feuersocietäten I Brandkassen angeordnet.

TSK/LVN

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