

DBV: Klimabilanz der Landwirtschaft ist sehr positiv
Die Landwirtschaft bindet mehr Klima schädliches CO2 als sie
freisetzt. Damit leistet die Land- und Forstwirtschaft als einziger
Wirtschaftsbereich durch ihre Produktion einen positiven Beitrag zum
Klimaschutz, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der Woche
der Umwelt des Bundespräsidenten in Berlin. In Deutschland würden auf der
Ackerfläche von knapp 12 Mio. Hektar insgesamt jährlich über 180 Mio. Tonnen
CO2 von den Pflanzen gebunden. Damit werde jährlich vier- bis fünfmal mehr CO2
gebunden als durch den landwirtschaftlichen Energieverbrauch freigesetzt werde.
Dies verdeutliche, dass die Klimabilanz der Landwirtschaft insgesamt sehr
positiv ausfalle, erklärte der DBV.
Daneben habe die Landwirtschaft den Ausstoß Klima relevanter Gase insgesamt
seit 1990 um 24 % gesenkt, stellte der DBV weiter fest. Dies entspreche etwa 30
Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Die landwirtschaftlichen Emissionen etwa von
Methan (CH 4) seien um über 25 Prozent, die Emission von Lachgas (N2O) um über
15 % reduziert worden. Lediglich einen Anteil von 0,9 % trage die Landwirtschaft
an den gesamten CO2-Emissionen in Deutschland bei. Würden alle Klimagase, also
auch Methan aus der Tierhaltung, betrachtet, liege der Anteilder Landwirtschaft
an den Emissionen von Klima wirksamen Gasen unter 10 %.
Ihren Beitrag zur Verringerung Klima schädlicher Gase baue
die Landwirtschaft angesichts höherer Produktivität und stetig zunehmender
Erträge kontinuierlich aus, betonte der DBV. Die Klimabilanz werde durch den
gezielten Anbau von nachwachsenden Rohstoffen noch deutlich verbessert, da durch
den Einsatz von erneuerbaren Energien und Biokraftstoffen sowie nachwachsenden
Rohstoffen aus der Landwirtschaft fossile Energieträger ersetzt würden. Auch
das Rind könne im Vergleich mit Automobilen oder Kohle zur Verfeuerung nicht
als“Klima-Killer“dargestellt werden, da der Ausstoß von Methan
aufgrund der Verdauungsprozesse der Wiederkäuer nur zu rund 2 % an dem
Gesamt-Treibhausgaseffekt in Deutschland beitrage, stellte der DBV fest.
Weltweit betrage der Anteil rund 3,5 %. Ohne Zweifel scheiden Rinder als
Wiederkäuer – wie Elefanten und andere Wiederkäuer – im Zuge der Verdauung das
Klimagas Methan aus. Doch rund 70 % der Methanemissionen beim Rind sind auf die
Lebenserhaltung des Tieres zurückzuführen; 30 % sind leistungsbedingt. Mit
steigenden Leistungen – zum Beispiel Milch- oder Fleischzuwachs – sinkt bei
gleicher Körpermasse die Methanbildung pro Kilogrammerzeugtem Produkt.
Angesichts des Klimawandels müsse somit die Effizienz in der
gesamten landwirtschaftlichen Produktion weiter verbessert und gesteigert
werden. Entscheidend für einen wirksamen Klimaschutz seien die Emissionen pro
Kilogramm oder Liter eines erzeugten Produktes. Eine Produktivitätssteigerung
etwa in der Milchviehhaltung führenicht nur zu einer relativen Verbesserung
der Versorgung der (Welt-)Bevölkerung mit gesunder Nahrung,
sondern auch zu einer Verbesserung der Methanbilanz. Die Forderung nach Verzicht
auf Fleischkonsum oder nach einer Bevorzugung von Produkten des ökologischen
Landbaus helfen nicht weiter, betonteder DBV. Tatsache sei zudem, dass nur
durch die Haltung von Wiederkäuern wie Rinder, Schafe, Ziegen ein großer Teil
des Grünlandes, allein in Deutschland rund 7 Mio. Hektar, überhaupt verwertbar
seien.
DBV
Ansprechpartner für diesen Bereich


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