Milchland Niedersachsen – eine Region macht sich stark für den Wettbewerb
>34. Mitgliederversammlung der Landesvereinigung in Hannover
„Mit dem Milchland Niedersachsen verbindet man weitüber
die Landesgrenzen hinweg zugleich Fachkompetenz und Produktqualität auf
höchstem Niveau“, so kommentierte Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke aus
dem Niedersächsischen Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Ergebnisse der Arbeit der
Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) auf deren 34.
Mitgliederversammlung am 30. Oktober in Hannover. Dieser Erfolg wäre ohne das
Engagement und die Zukunftsinvestitionen der rund 14.500 niedersächsischen
Milcherzeuger und ihrer 39 Molkereien nicht denkbar. Die niedersächsische
Milchwirtschaft nimmt die Herausforderungen in einem künftig liberalisierten
Markt offensiv an. Diese Anstrengungen müsseder Markt aber auch honorieren.
Deshalb sei die Milchpreiserhöhung der vergangenen Monate längst überfällig
gewesen, fügte der Präsident des Landvolkes Niedersachsen, Werner Hilse,
hinzu. Rund 170 Gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter rund 50 Vertreter
der 22 LVN – Mitgliedsorganisationen, dazu zählen Molkerei-, Bauern-,
Gewerkschafts- sowie Verbraucherverbände, waren zu der Veranstaltung gekommen
und verfolgten die Grußworte der landwirtschaftlichen Experten.
Es lohnt, sich für die Milch einzusetzen
Friedrich-Otto Ripke begann mit den Worten:“Man
investiert wieder in Kuh“. Er betonte, dass es sich lohne, sich wie die LVN
für die Milch einzusetzen. Öffentlichkeitsarbeit sei im Bereich der Gesundheit
und gerade auch vor dem Hintergrund der steigenden Verbraucherpreise sehr
notwendig.“Wir müssen den Verbrauchern erklären, dass die Politik 20
Jahre dafür gesorgt hat, dass keine Preiserhöhungen erfolgten“. Die
Preise würden sich nun auf hohem Niveau stabilisieren. Um das Erreichte zu
halten, sei aber auch eine Vertragstreue der Bauern wichtig. Man solle nicht nur
alles der Preisentscheidung überlassen. Man müsse den Spitzenplatz des
Milchlands Niedersachsen, dem Gunststandort für Milchviehhaltung, sichern.
Daher werde man sich von Seiten des Ministeriums auch für eine praktikable
Lösung der Umsetzung der neuen Tierschutzleitlinie einsetzen.
Weltweit unschlagbare Molkereiprodukte aus
Niedersachsen
In den letzten Jahren hätten sich niedersächsische
Molkereiprodukte durch Qualitätsverbesserungen zu weltweit unschlagbaren
Molkereiprodukten entwickelt. Man brauche hochwertige Produkte, um sie auf dem
Weltmarkt anzubieten, man brauche aber auch die Kostenführerschaft, so
Präsident Hilse. Deshalb dürfe man den Landwirten keine zusätzlichen Auflagen
schaffen. Die Weltbevölkerung steige jährlich um 80 Millionen – das sei für
die Landwirte eine große Chance. Man müsse alles daran setzen, um die“Polposition“auf dem Milchmarkt zu verteidigen.“Die
unterschiedliche Auszahlungsleistung der niedersächsischen Molkereien mit einer
Spreizung von bis zu 7 Ct/kg ist für Fachleute durchaus nachvollziehbar, für
den einzelnen Landwirt jedoch nicht. Der stabile Eckpreis von Butter und
Milchpulver muss zur Folge haben, dass die Preise für das gesamte Sortiment
entsprechend angepasst werden, sonst wird die traditionelle Liefertreue auf eine
harte Probe gestellt“, so der Vorstandsvorsitzende der LVN Peter Cornelius.
Die Bauern müssten deshalb über die Entwicklungen am Markt detailliert beraten
und begleitet werden. Seiner Meinung nach sei die Mengenentwicklung kein
Problem. Es reiche, zum Ende der Quotenregelung die Superabgabe abzubauen und
forderte das Landvolk auf, diesen Weg zu verfolgen.“Dann können
diejenigen wachsen, die wachsen wollen.“
Milchland Niedersachsen – Profilierung einer
Milchregion
Die Landesvereinigung: der Dienstleister für die niedersächsische
Milchwirtschaft
Welchen Beitrag die LVN zu der Profilierung des Milchlandes
Niedersachsen leistet, dass stellten die beiden Geschäftsführer der LVN in
ihrem ausführlichen Bericht über die Arbeit der LVN vor. Die gemeinsame
Qualitätsarbeit auf Ebene der LVN zwischen Verwaltung auf der einen Seite und
Molkereien und Milcherzeugern auf der anderen Seite sei Grundlage und
Voraussetzung für einen erfolgreichen Absatz der niedersächsischen
Milcherzeugnisse, so Dr. Werner Rüther. Diese Bemühungen sind in diesem Jahr
vom Markt endlich auch honoriert worden. Immerhin dürfte das durchschnittliche
Auszahlungspreisniveau in diesem Jahr um rund 20 % auf 32,30 (+/- 0,10) Ct/kg
bei 3,7 % Fett und 3,4 % Eiweiß steigen. Insgesamt bestätigte Rüther die in
den Grußworten angeklungene sehr positive Stimmung in der niedersächsischen
Milchwirtschaft. Das Zusammenspiel der LVN-Maßnahmen in den Bereichen
Qualitätsförderung und Öffentlichkeitsarbeit habe das außerökonomische
Ziel, zielgruppenspezifisch den Bekanntheitsgrad und das Image der bedeutenden
norddeutschen Grünlandregion sowie ihrer Produkte zu steigern. Denn zum einen,
so Kristine Kindler, richte sich der Supermarkt 2020 nach Meinung von Experten
an Regionalität und kurzen Wegen aus, zum anderen entwickele sich Niedersachsen
mit seinen Zuchthochburgen der weltweiten Markenzeichen, den“Schwarzbunten“, und der Produktion und Verarbeitung zu einem
Kernbereich in Deutschland. Die LVN setzt auf informative Werbung:
Mit Werbeträgern wie Kinderbüchern und Quiz-Postern bleibt
sie damit auch in Schulen und Kindergärten sowie auf Messen glaubhaft und
wirkungsvoll. Diesen Vorteil nutzt sie auch bei ihrem Milchlandpreis-Wettbewerb
um die Goldene Olga unter den Milcherzeugern: die erfolgreichsten Top 20 werben
besonders authentisch für ihren Berufszweig und die gesamte niedersächsische
Milchwirtschaft. Mit ebenso großem Medieninteresse wurde ein anderer
LVN-Wettbewerb verfolgt: der KUHPOL. Künstler und Architekten waren aufgerufen,
an einem neu zu bestimmenden Pol ein Denkmal für die Kuh zu entwerfen. Das
Ergebnisdes Ideenwettbewerbs war eine Wanderausstellung mit Objekten, die durch
niedersächsische Volksbanken, Sparkassen, Museen und Kreishäuser tourte.
Zukünftig marktorientierte Absatzförderung bei der
CMA
Außerhalb der Tagesordnung berichtete der neue CMA-Chef
Markus Kraus auf Aufforderung von Peter Cornelius über die zukünftige
Ausrichtung der CMA. Sie sehe sich zukünftig als Marketing-Dienstleister für
die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die geplante marktorientierte
Absatzförderunghabe eine Fülle von Instrumenten, um die kaufkräftigsten
Märkte der Welt zu erschließen. Die CMA habe sich dabei fünf Leitlinien für
ihre Arbeit gesetzt: Erstens verstehe sie sich als Kompetenzzentrum, zweitens
als Servicezentrum. Marktorientierte Maßnahmen würden optimiert,
Organisationsstrukturen wegfallen. Landwirte und andere Partner werden
zukünftig als Kunden angesehen, darüber hinaus soll für mehr Transparenz
gegenüber den Beitragszahlern gesorgt werden.
Prüfungen, Finanzpläne, Wahlen
Im weiteren Verlauf der Tagesordnung berichtete Johannes
Freundlieb – NWPG Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Oldenburg –
über eine beanstandungsfreie Prüfung der Jahresrechnung und der
Jahresabschlüsse für das Rechnungsjahr 2006 und Sönke Voss über eine
beanstandungsfreie Kassenprüfung. Die Genehmigung der Jahresrechnung und des
Jahresabschlusses erfolgte ebenso einstimmig wie die Entlastung des Vorstandes
und der Geschäftsführung. Als neuer Kassenprüfer für das Jahr 2007 wurde Dr.
Heinrich Buchholz gewählt, Eberhard Mysegades im Amt bestätigt. Weiterhin
sprach sich die Mitgliederversammlung einstimmig für die Beauftragung der NWPG
Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Oldenburg, für die nächste
Abschlussprüfung aus. Einen umfassenden Überblick über die Umlageverwendung
2008 gab im Anschluss Kristine Kindler. Dabei ging sie auf die Einnahmen- und
Ausgabensituation der Umlageverwendung sowie der LVN im Rahmen der
Institutionellen Förderung ein.Sie berichtete über die einzelnen
Titelansätze und die daraus zu finanzierenden Maßnahmen. Im Jahr 2008 würden
auf Basis von 4,9 Milliarden kg Anlieferungsmilch gut 3 Mio. Euro Umlage
aufkommen. Die Abstimmung über den vorgelegten Umlageverwendungsplan und den
Wirtschaftsplan für das Haushaltsjahr 2008 erfolgte einstimmig. Er wird als
Vorschlag bei der Bewilligungsbehörde eingereicht. Bei der laut Satzung im
dreijährigen Turnus durchzuführenden Wahl des Vorstandes, deren Leitung
Kammerpräsident Fritz Stegen übernahm, wurden Peter Cornelius und Jan Heusmann
einstimmig im Amt bestätigt. Ebenso einstimmig sprach sich die
Mitgliederversammlung für die vorgeschlagenen Mitgliedsvertreter für die
LVN-Ausschüsse aus.
Hohe Milchpreise als Vorrausetzung für
Zukunftsinvestitionen
Die Landesvereinigung liefere einen wichtigen Beitrag für
lückenlose Milchqualität und ein positives Image, so Jan Heusmann in seinen
abschließenden Worten. Um alle an dieser Arbeit zu beteiligen, sei die
gesetzliche Grundlage der Arbeit der LVN, die Umlage, notwendig. Stabile
Milcherzeugerpreise auf hohem Niveau seien die Voraussetzung, dass die
niedersächsischen Milcherzeuger ihre Betriebe zukunftsfähig aufstellen
können.
Die nächste Mitgliederversammlung der LVN findet am
30.10.2008 statt.
Bilder vom 30.10.2007 haben wir hier
zusammengestellt
LVN/Licher
Das könnte dich auch interessieren
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Turnstile. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen