Milchpreise am Wendepunkt

08. September 2016

Milchpreise am Wendepunkt

Nach vorläufigen Schätzungen der AMI lag das Bundesmittel für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Juli bei 23,2 Ct/kg. Das waren knapp 0,4 Ct mehr als im Monat zuvor. Nach wie vor bewegten sich die Preise jedoch deutlich unterhalb der Vorjahreslinie, auch wenn sich der Rückstand in den vergangenen zwei Monaten verkürzt hat. Mit einem Minus von 5,0 Ct fiel dieser im Juli jedoch beträchtlich aus.
Zwar konnten die Milchviehhalter auch im Jahr 2015 zeitweilig leichte Anstiege verzeichnen, allerdings waren diese Phasen jeweils von kurzer Dauer. Demgegenüber stellt sich die Situation derzeit anders dar. Das globale Rohstoffangebot hat sich zur Jahresmitte 2016 reduziert. Vor diesem Hintergrund haben zunächst die Preise an den Spotmärkten zugelegt. Mit zeitlicher Verzögerung folgten dann die Industrieprodukte Pulver und Blockbutter, wobei der Anstieg auf der Fettseite stärker ausfiel als auf der Eiweißseite.
Insgesamt dürfte sich die derzeitige Entwicklung stabiler gestalten als im Vorjahr. Allerdings liegen die Preise nach wie vor auf einem historisch niedrigen Niveau. Um die 30-Cent-Marke zu überschreiten, müssen diese noch ordentlich zulegen. Das kann nur dann gelingen, wenn Milch knapp bleibt. Eine Produktionsausweitung vor dem Hintergrund steigender Preise würde die derzeitige Erholung schnell wieder zunichtemachen.
AMI

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