DIALOG MILCH: Workshop für Meisterschüler in Uelzen
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) bietet diese eintägigen, sehr praxisnahen Seminare im Rahmen der Initiative DIALOG MILCH ab diesem Jahr allen Meisterkursschülern in Niedersachsen an. Zwei Referentinnen unterstützen die LVN dabei: Sprechwissenschaftlerin Tomma Hangen aus Oldenburg und Agraringenieurin Dr. Heike Kuhnert aus Hamburg.
Wie funktioniert Kommunikation oder was sich hinter der Aussage „Die Kälber frieren in den Hütten“ verstecken kann?
„Stellen Sie sich vor, es ist Winter und eine Verbraucherin sagt beim Rundgang auf Ihrem Hof: ‚Die Kälber frieren in den Hütten'. Welche Botschaften verstecken sich in dieser Aussage und wie gehen Sie damit um?“ An diesem Beispiel erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam mit Tomma Hangen die verschiedenen Ebenen der Kommunikation. Im Verlauf der Diskussion kamen sie dabei auf Themen wie Vermenschlichung und Tierquälerei. „Ziel ist es, möglichst sachlich und professionell mit solchen versteckten Botschaften umzugehen. Dabei gilt es immer zu berücksichtigen, welcher Verbrauchertyp vor mir steht“, so Hangen. Sie vergleicht verschiedene Charaktere sehr anschaulich mit Tieren wie Giraffen, Fröschen oder Hähnen. „Manchmal ist es sinnvoll, Inhalte zu reformulieren und Gegenfragen zu stellen. Und wenn Kritik angebracht ist, kann man sich dafür auch bedanken.“
„Auf unseren Betrieb machen wir das so: …“
„Landwirtschaftliche Reizthemen wird es auch in Zukunft geben. Darauf haben Sie als Milcherzeuger wenig Einfluss. Wichtig sind die Auseinandersetzung mit den Themen und Ihre eigene Haltung dazu“, das empfahl Dr. Heike Kuhnert den Teilnehmern. Auch Medienberichte könne man nicht beeinflussen, aber den Umgang mit plakativer Kritik. Dabei helfe, wenn man immer wieder auf die Geschehnisse auf dem eigenen Betrieb zurückkomme. Es gelte aber auch der Grundsatz der Toleranz, wonach jeder Bürger Kritik äußern dürfe, auch wenn er seine Kritik als Verbraucher im Markt nicht umsetze. Dr. Kuhnert gab den Landwirten den Tipp, einmal aufzuschreiben, warum man Milchbauer geworden sei. Das schaffe Klarheit.
Ausgerüstet mit dem Handwerkszeug aus den lebendigen Referaten trainierten die Landwirte in Rollenspielen am Nachmittag verschiedene Erzeuger-Verbraucher-Situationen. Dort übten sie sich zum Beispiel im Umgang mit Vorwürfen zum Antibiotika-Einsatz und zur Düngung – dabei konnten sie in der Kommunikation schon viele Anregungen der Referentinnen umsetzen.
„Das Seminar war sehr kurzweilig und hat mir sehr viel gebracht“, so lautete die einhellige Meinung in der Schlussrunde.
LVN/Licher
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