Eine deutliche Mehrheit der Verbraucher spricht sich offenbar für eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit der Nährwertampel Nutri-Score aus.
In einer von neun medizinisch-wissenschaftlichen Organisationen und der Verbraucherorganisation foodwatch beauftragten repräsentativen Umfrage des forsa-Instituts bevorzugten 69 % der Teilnehmer den Nutri-Score gegenüber dem vom Max-Rubner-Institut (MRI) entwickelten Kennzeichnungsmodell „Wegweiser Ernährung“. Für den „Wegweiser Ernährung“ sprachen sich 25 % der befragten Verbraucher aus. Die Mehrheit der Befragten beurteilte dieses Modell im Vergleich laut forsa als eher „kompliziert“ und „verwirrend“.
Das forsa-Institut hatte im Rahmen der Umfrage 1.003 repräsentativ ausgewählten Verbrauchern online beispielhaft Lebensmittel gezeigt, die mit den beiden Nährwertmodellen gekennzeichnet waren. Im Anschluss sollten die Teilnehmer im direkten Vergleich beispielsweise bewerten, welches Modell verständlicher ist und die Wahl gesunder Lebensmittel eher erleichtert. In der Umfrage sprachen sich nach Angaben des Instituts vor allem die Teilnehmer mit einem geringeren formalen Bildungsgrad und jene mit starkem Übergewicht für den Nutri-Score aus. Beide Gruppen bewerteten den Nutri-Score auch häufiger als hilfreicher bei der Auswahl gesunder Produkte.
„Die Umfrage zeigt, die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher wollen den Nutri-Score“ resümierte die Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), Barbara Bitzer. Die Nährwert-Ampel habe zuvor in mehr als 35 wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit bewiesen. Laut Bitzer erwarten die beteiligten Organisationen deshalb, dass Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Nutri-Score schnellstmöglich einführt. Ein Label, das die Mehrheit der Menschen als verwirrend empfinde, sei hingegen wissenschaftlich nicht akzeptabel, so die DDG-Geschäftsführerin.
AgE
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