„Ein kritischer Blick in den eigenen Kühlschrank hilft!“

27. Juli 2017

„Ein kritischer Blick in den eigenen Kühlschrank hilft!“

Kalziummangel mit Milchprodukten beheben
Trotz vielfältiger Auswahl: Bei vielen Deutschen mangelt es am Nährstoff Kalzium. Ein erwachsener Mensch benötigt im Durchschnitt 1.000 mg Kalzium pro Tag – ein Großteil erreicht diesen Richtwert leider nicht. Obwohl die Umsätze an Milcherzeugnissen stetig steigen, ist dieser Mangel, laut Bodenhagen, den nicht ausreichenden Verzehr vom Milchprodukten geschuldet: „Milcherzeugnisse sind beispielsweise perfekte Kalziumlieferanten.“ Ein Verzicht auf diese wichtigen Nährstofflieferanten, wie Käse, Joghurt und Milch, kann Folgen haben: „Egal ob Kind oder junger Erwachsener, eine ausreichende Kalziumzufuhr ist unabdingbar. Im Optimalfall kommen Milchprodukte drei Mal täglich auf den Tisch“, sagt die Ökotrophologin der LVN, Lara Bodenhagen. „Der Kalziumspeicher in den Knochen speichert das Kalzium im Durchschnitt bis zum 35. Lebensjahr, danach baut der Körper diesen Nährstoff nach und nach ab. Ein ungenügend gefüllter Kalziumspeicher, kann später vermehrt zu Knochenbrüchen und mit geringer Wahrscheinlichkeit auch zu Osteoporose führen.“

Die DGE empfiehlt unter anderem deshalb eine energetisch ausgewogene, abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung, die in der Regel die meisten Nährstoffe in ausreichenden Mengen liefert. Was die Menge an täglich zu konsumierenden Milcherzeugnissen betrifft, sind die DGE und die LVN sich einig: Für eine vollwertige Ernährung sollten Milch und Milchprodukte täglich auf dem Speisenplan stehen – etwa 200 bis 250 g Milch und Milchprodukte und zwei Scheiben (50 bis 60 g) Hartkäse. Hier nun vier Variationen, mit denen man die Zufuhr von 1.000 mg Kalzium am Tag erfüllen könnte: Variante Nr. 1 – einen Milchshake, Tomate mit Mozzarella und Salat mit Edamer; Variante Nr. 2 – ein Glas Milch, ein Erdbeer-Joghurt und ein Käsespieß; Variante
Nr. 3 – ein Kakao, ein Kräuterquark mit Sesamsamen und ein Brötchen mit Frischkäse/Käse; Variante Nr. 4 – ein Glas Milch, ein Becher Fruchtjoghurt, zwei Scheiben Gouda und eine Portion Grießpudding.

Die nicht ausreichende Zufuhr an Vitamin D erschwert die Aufnahme von Kalzium. Vitamin D sorgt zwischen Darm und Blutbahn dafür, dass unser Körper das Kalzium aufnehmen sowie verarbeiten kann. Schon allein aufgrund der geografischen Lage Deutschlands ist eine zufriedenstellende Versorgung mit Vitamin D nicht leicht zu erreichen, denn ein Großteil des Vitamin D bildet der Körper selbst über die Haut, wenn sie mit den UVB-Strahlen der Sonne in Kontakt gerät. Hierbei ist die Vitamin D-Bildung von der Sonnenscheindauer, der Tageszeit und Dauer, die im Freien verbracht wird, der Kleidung und dem Alter abhängig. Besonders ältere Menschen leiden häufig unter einem Vitamin D-Mangel. Das liegt zum einen an der sinkenden Fähigkeit Vitamin D zu produzieren, zum anderen verbringen Senioren, aufgrund von Immobilität und Pflegebedürftigkeit, immer weniger Zeit im Freien. Bodenhagen warnt: „Aber auch bei Kindern nimmt die Versorgung mit Vitamin D ab. Die Ursache liegt in der sich häufenden Verlagerung der Freizeitaktivitäten vom Freien ins Kinderzimmer. Dabei ist besonders Bewegung an der frischen Luft eine perfekte Lebensgrundlage für stabile Knochen.“

30 Prozent der Deutschen fehlt Jod
Ein weiterer wichtiger Nährstoff, mit dem viele Deutsche unterversorgt sind, ist Jod. 30 Prozent der deutschen Erwachsenen und Kinder sind nicht ausreichend mit Jod versorgt. Das liegt einerseits an der geografischen Lage Deutschlands, andererseits verzehren wir Deutsche zu wenig jodhaltige Lebensmittel, wie Fisch, Milch und Milchprodukte. Dabei können Verbraucher Milch und Milchprodukte ideal in ihren Ernährungsalltag integrieren, um den eigenen Jod-Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen. „Man muss wissen, dass Jod unerlässlich für eine gesunde und funktionsfähige Schilddrüse ist. Diese produziert wiederum überlebenswichtige Hormone für den Stoffwechsel, das Wachstum, aber auch das Herz-Kreislauf-System.“

Obwohl das heimische Angebot an Lebensmitteln vielfältig ist, gibt es keine flächendeckende Versorgung mit einer Vielzahl an Nährstoffen. Deshalb empfiehlt Bodenhagen: „Schon ein kritischer Blick in den eigenen Kühlschrank hilft, um sein eigenes Optimierungspotenzial zu erkennen – und dieses aktiv anzugehen. Auch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist essenziell. Und darum braucht kein gesunder Mensch Nahrungsergänzungsmittel.“

LVN/Bodenhagen

Das könnte dich auch interessieren