Familien Leyschulte und Steer aus Westerkappeln gehören zu den besten Milcherzeugern im Norden

Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften: Niedersächsische Milchwirtschaft zeichnet mit dem „Milchlandpreis“ die zehn besten Milcherzeuger aus

Ein besonderer Tag für die Milchwirtschaft im Osnabrücker Land, denn in Westerkappeln wurde heute die Betriebsgemeinschaft Leyschulte-Steer in Person von Birgit und Hajo Leyschulte sowie Edelgard und Jürgen Steer mit einer Feierstunde und der Übergabe eines attraktiven Hofschilds gewürdigt. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen ehrte die beiden Familien damit für den fünften Platz im Milchlandpreis im benachbarten Bundesland Niedersachsen. Ihr Betrieb liegt zwar in Nordrhein-Westfalen, da die Milch aber an die niedersächsische Molkerei Paul Mertens GmbH & Co. KG in Neuenkirchen geliefert wird, stellte sich die Leyschulte-Steer GbR dem dortigen Wettbewerb.

Die eigentliche Ehrung hatten die beiden Ehepaare bereits im Dezember im Rahmen einer Festveranstaltung im „Alten Kurhaus“ in Bad Zwischenahn in Form einer Urkunde und einer „Mini Olga“ aus den Händen des Niedersächsischen Ministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, entgegengenommen.

Heute wurde nun im Beisein zahlreicher Ehrengäste auf dem Betrieb in Westerkappeln ein repräsentatives Hofschild übergeben und aufgehängt. Das Schild informiert künftig über diesen Erfolg. Während der Feierstunde stellten Repräsentanten von Politik und Verbänden in ihren Ansprachen insbesondere die unternehmerische Leistung der Familien und deren Bemühen um das Tierwohl und um ein vorbildliches Qualitätsniveau in der Milcherzeugung heraus.

Der Betrieb im Detail

Die beiden Ehepaare bewirtschaften einen 138 Hektar großen Milchviehbetrieb, auf dem 105 Milchkühe und die dazugehörige weibliche Nachzucht gehalten werden. Die Milchviehherde erbringt eine sehr weit über dem Landesdurchschnitt liegende Milchleistung von 11.420 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 4,21 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,44 Prozent. Das Futter wird auf den 74 Hektar großen Grünlandflächen sowie auf 48 Hektar als Mais gewonnen. Weitere 16 Hektar werden mit Weizen bestellt.

LVN-Vorstand bescheinigt ausgezeichnete Managementfähigkeiten

„Der Milchlandpreis ist in Niedersachsen das Markenzeichen für Erfolg und Nachhaltigkeit“, stellte Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft, heraus. „Die Auszeichnung mit dem Milchlandpreis zeigt die hochwertigen Management-fähigkeiten“, so Jan Heusmann weiter. „Die Jury war von ihrem sehr gepflegten Betrieb sowie insbesondere vom sehr hohen Leistungsniveau ihrer Milchviehherde beeindruckt. Ihr ehrenamtliches Engagement drückt sich z.B. durch die Mitgliedschaft von Hajo Leyschulte im Vorstand der Osnabrücker Herdbuchgesellschaft, ihre zahlreichen Führungen für Gruppen aus Kindergärten und Schulen sowie die Mitarbeit von Edelgard Steer am Landfrauenprojekt „Entdeckertour Haushalt“ aus“.

Jan Heusmann betonte die besonderen Maßstäbe des Preises und die dadurch bedingte weitreichende Analyse des Milchviehbetriebes durch die Jury: „Die Auszeichnung mit dem Milchlandpreis bestätigt aus neutraler Perspektive, dass Sie besonders verantwortungsbewusst mit den Ressourcen, hier vor allem mit den Tieren und mit Ihrer Futterfläche, die ja zum erheblichen Teil im Feuchtwiesen-Naturschutzgebiet liegen, umgehen. Das wirkt sich nachhaltig positiv auf das Tierwohl, die Futtergrundlage, die Milchleistung und den ökonomischen Erfolg des Betriebes aus.“

Michael Mertens freute sich als Geschäftsführer der Molkerei Paul Mertens, dass mit dem Hof der Leyschulte-Steer GbR ein exzellenter Familienbetrieb mit hervorragender Milchqualität ausgezeichnet wurde.

Fachjury beurteilte die Kandidaten

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten.

Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise einzigartig ist. Prämiert wurden also die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.

Sponsoren unterstützen den Wettbewerb

Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH sowie die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Niedersachsen. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.

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