Familie Schilling aus Butjadingen-Stollhamm in der Wesermarsch hat es geschafft. Sie darf sich mit ihrem Milchviehbetrieb „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2021“ nennen.
Marlis und Hans-Gerd sowie ihr Sohn Janko Schilling wurden am 10. Dezember 2021 im Rahmen einer kleinen Preisverleihung von Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, geehrt. Sie erhielten die „Goldene Olga 2021“ und einen Geldpreis in Höhe von 3.500 Euro. Für ein Jahr kommt zudem die lebensgroße, goldene Kuh-Statue zu Gast auf ihren Hof.
Die „Silberne Olga 2021“ und 2.000 Euro gingen an Carolin und Thomas sowie Mechthild und Ulrich Konersmann aus Hagen a.T.W. im Landkreis Osnabrück.
Mit der „Bronzenen Olga 2021“ sowie einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro konnte Staatssekretär Theuvsen die Drittplatzierten Martina und Andreas sowie Margret und Dieter Tiedemann aus Bremervörde-Mehedorf im Landkreis Rotenburg (Wümme) auszeichnen.
Der vierte Platz ging an Meike und Jürgen Bleis mit ihrer Tochter Katharina aus Axstedt im Landkreis Osterholz. Sie erhielten ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Den fünften Platz und damit verbunden ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro sicherten sich Klaudia und Torsten sowie Bärbel und Gerold Büsing aus Elsfleth im Landkreis Wesermarsch.
Die niedersächsische Milchwirtschaft hat heute die besten elf ihrer insgesamt rund 8.500 Milchviehhalter mit dem „Milchlandpreis 2021“ geehrt. Ein kleiner Zuschauerkreis nahm unter 2G-Plus-Bedingungen an der Preisverleihung teil, die in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn durchgeführt wurde. Alle elf nominierten Betriebe wurden im Rahmen der Veranstaltung in einem Video-Hofportrait vorgestellt. Viele Interessierte verfolgten die Preisverleihung per Livestream im Internet.
Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der „Goldenen Olga“ zu ermitteln und auszuzeichnen, der eine qualitativ hochwertige Rohmilch erzeugt, zudem hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb.
Im Mittelpunkt der Festansprachen des Staatssekretärs Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, des Landvolkpräsidenten Dr. Holger Hennies sowie der Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen, Jan Heusmann und Herbert Heyen, stand das Engagement der Preisträger für eine nachhaltige Erzeugung qualitativ hochwertiger Milch und die Anerkennung einer offenen Verbraucher-Kommunikation.
Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, verwies in seiner Ansprache auf die besonderen Leistungen der Siegerbetriebe im Bereich Nachhaltigkeit: „Der Milchlandpreis steht für die erfolgreiche Milchwirtschaft in Niedersachsen: Die 21. „Goldene Olga“ zeigt den Weg in die Zukunft, denn ökologische Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus!“
Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies lobte das große Engagement der prämierten Betriebe: „Die Goldene Olga ist eine glänzende Sache! Ich bin sehr froh, dass sich jedes Jahr so viele Milchviehhalter aus Niedersachen für die Teilnahme am Wettbewerb entscheiden. Das Mitmachen ist immer auch eine Positionsbestimmung für den einzelnen Betrieb: Wo stehen wir, wo wollen wir hin? Es erfordert Mut, sich messen zu lassen. Denn trotz einer aktuell guten Preisentwicklung auf dem Milchmarkt sind die Bedingungen für die Erzeuger nicht rosig. Preise müssen in Relation zu den steigenden Kosten für Düngemittel, Futtermittel und Energie gesehen werden. Auflagen für Tierschutz und Tierwohl und auch die aktuelle EU-Agrarreform machen den Bäuerinnen und Bauern das Wirtschaften nicht leichter. Umso wichtiger ist es, für die Milchviehbetriebe immer wieder Zeichen der Wertschätzung und Unterstützung zu senden. Mit der Goldenen Olga gelingt das jedes Jahr aufs Neue. Respekt!“
Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), unterstrich den hohen Anspruch des Milchlandpreises an die Kandidaten, die eine fachliche Antwort auf die öffentliche Diskussion um die Milchviehhaltung sei: „In den letzten 21 Jahren konnten wir als LVN gemeinsam mit über 1.000 Wettbewerbsteilnehmern zeigen, dass niedersächsische Milchbauernhöfe ihre Verantwortung ernst nehmen und auf dem Weg sind, immer nachhaltiger zu wirtschaften“, so Heusmann. „Es ist in all den Jahren immer wieder beachtlich, mit welchem Engagement die Familien ihre Betriebe beispielsweise beim Tierwohl und beim Umweltschutz weiterentwickeln. Jede Veränderung zählt auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft der Milchwirtschaft.“
In seinem Schlusswort betonte Herbert Heyen als stellvertretender Vorsitzender der Landesvereinigung die wichtige Rolle des Milchlandpreises für die Kommunikation zwischen niedersächsischen Landwirten und Verbrauchern: „Der Milchlandpreis und die Goldene Olga sind mit ihrer ganzheitlichen Begutachtung der teilnehmenden Milchbetriebe bis heute einzigartig in der Branche. Der Wettbewerb stellt die großen Bemühungen um die Nachhaltigkeitsziele der Milchhöfe in Niedersachsen in den Fokus, unter anderem in den Bereichen Haltungsbedingungen, Tiergesundheit und Klimaschutz. Dadurch bietet er auch die Möglichkeit, mit Verbrauchern über genau diese Themen ins Gespräch zu kommen.“
„Die tollen Ergebnisse belegen, dass Themen wie Tierwohl und Nachhaltigkeit von Landwirten längst intensiv vorangetrieben werden. Mein herzlicher Glückwunsch an alle Platzierten – mich freut ganz besonders, dass wir als DMK mit unserem Nachhaltigkeitsprogramm Milkmaster einen Rahmen bieten, der in diesem Jahr drei DMK-Landwirte auf die ersten Plätze befördert hat. Das bestärkt uns als Genossenschaft, unsere Landwirte hier weiter intensiv zu unterstützen und zu begleiten.“, freut sich Thomas Stürtz, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Milchkontors – der größten deutschen Molkereigenossenschaft.
Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten.
Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise einzigartig ist. Prämiert wurden also die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.
Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.
Aktuelle Informationen, Pressemitteilungen und Hofportraits der diesjährigen Platzierten finden Sie auf dieser Seite.
gmc/LVN
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