Internationaler Milchbauernkongress des Deutschen Bauernverbandes (DBV)in Berlin

27. Januar 2008

Internationaler Milchbauernkongress des Deutschen Bauernverbandes (DBV)in Berlin

Über die“Zukunft Milchmarkt – Politik und Markt im
Zeichen weltweiter Nachfrage“wurde am 22. Januar 2008 anlässlich der
Grünen Woche mit rd. 800 Milcherzeugern diskutiert. Der DBV hatte neben
Bundesminister Seehofer Vertreter der EU-Kommission und der Rabobank eingeladen.
Außerdem referierten ein Kenner des chinesischen Marktes sowie Milcherzeuger
aus Neuseeland, Dänemark und Frankreich.

 Minister Seehofer unterstrich die große
Übereinstimmung seiner Politik mit der Bamberger Milchentschließung des DBV.
Man dürfe Politik nicht an kurzfristigen Marktausschlägen festmachen, sondern
langfristige Ausrichtung und Verlässlichkeit seien unabdingbar. Eine
Quotenaufstockung lehnt Minister Seehofer derzeit ab. Zur Vorbereitung des
Quotenendes im Jahr 2015 müssten jetzt die flankierenden Maßnahmen festgezurrt
werden. Neben Investitionsanreizen müssten Standortnachteile in reinen
Grünland- und Mittelgebirgsregionen ausgeglichen werden. 

Hierzu ist auch die EU-Kommission bereit. Ihr Vertreter, Herr
Russell Mildon, griff damit die Position von DBV und COPA/Cogeca auf. KeineÜbereinstimmung zeigte sich bei der Frage der Aufstockung der Quoten um
2%. 

Florian Engler von der Rabobank unterstrich, dass die
steigende Weltbevölkerung, die zunehmende Kaufkraft und die zunehmende
Bioenergieproduktion als Hauptfaktoren Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt
bestimmen werden und einen deutlichen Preistrend nach oben auslösen werden.
Gleiche Tendenzen gehen vom chinesischen Markt aus. China wird auf absehbare
Zeit den steigenden Bedarf bei Milch und Milcherzeugnissen nicht selbst decken
können. Ähnlich sehen dieses auch die Milcherzeugervertreter aus Neuseeland,
Dänemark und Frankreich. Lloyd Downing wies darauf hin, dass Neuseeland nur
begrenzte Produktionskapazitäten habe. Bent Sörensen aus Dänemark unterstrich
die Bedeutung starker Vermarktungseinrichtungen, ohne die die Chancen auf dem
Weltmarkt nicht genutzt werden könnten. 

Auch Henry Brichart, der Präsident des Französischen
Bauernverbandes akzeptiert inzwischen das Auslaufen der Quotenregelung. Im engen
Schulterschluss mit dem DBV forderte er die EU-Kommission auf, flankierende
Maßnahmen durchzuführen und diese nicht durch Umverteilung zu
finanzieren. 

Landesbauernverband Nds./Rüther

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