Milchkühe und Halter

27. Juni 2019

Der Milchkuhbestand in Deutschland ist bei anhaltendem Strukturwandel weiter geschrumpft. Im Mai 2019 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 4,067 Mio. Milchkühe gezählt. Das waren 2,4 % weniger als ein Jahr zuvor und der tiefste Stand seit 2008.

Seitdem werden die Daten aus der HIT-Datenbank für die Erhebung der Kuhbestände genutzt. Bei der Entwicklung des Kuhbestandes ist ein Anstieg des Milchaufkommens unwahrscheinlich. Eher ist mit einem leichten Rückgang der Milchmengen zu rechnen.

Auch der Rückgang der Milchkuhhaltungen hat sich weiter fortgesetzt. Im Vergleich zur Vorjahreszählung wurden mit 61.087 Haltern 2.898 oder 4,5 % weniger registriert. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Haltungen um 37 % verringert. Der durchschnittliche Kuhbestand je Betrieb hat sich um 66,6 Tiere weiter erhöht. In allen Betriebsgrößenklassen hat die Zahl der Haltungen innerhalb des letzten Jahres abgenommen. Auch die Anzahl der großen Betriebe mit zweihundert Kühen und mehr, die bis einschließlich Mai 2018 kontinuierlich gestiegen war, ist leicht um 0,6 % geschrumpft. Am stärksten ausgeprägt waren die Abnahmen in den Beständen mit zehn bis 49 Kühen.

Bei regionaler Betrachtung ist die Milchkuhhaltung flächendeckend geschrumpft. In den alten und neuen Bundesländern waren die Abnahmen mit 2,4 % bzw. 2,3 % im Schnitt recht ähnlich ausgeprägt. Die meisten Milchkühe werden mit 1,146 Mio. nach wie vor in Bayern gehalten. Hier hat die Verringerung um 2,4 % dem Bundesdurchschnitt entsprochen. In Niedersachsen, das über die zweitgrößte Milchviehherde unter den Bundesländern verfügt, sank der Bestand um 2,0 % etwas unterdurchschnittlich. Die Milchkuhhaltungen in Niedersachsen haben sich laut Zahlen des Landesamts für Statistik seit der letzten Zählung um 213 Haltungen auf 9.015 verringert. Dies entspricht einem Rückgang von 2,3%. Am stärksten ausgeprägt war der Bestandsabbau in Hessen
(-4,8 %), Sachsen-Anhalt (- 4,0 %) und Rheinland-Pfalz (-3,7 %). In Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Thüringen war der Bestandsabbau am schwächsten ausgeprägt.

ZMB

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