Milchlandpreis 2021: Hofschildübergabe bei Familie Matthias aus Höfer

Top 11 beim Milcherzeuger-Wettbewerb für Nachhaltigkeit

25. Mai 2022

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. hat am 20. Mai 2022 im Rahmen einer Feierstunde auf dem Hof von Helga und Cord Matthias sowie Tochter Nele und Sohn Tjark Matthias ein repräsentatives Hofschild übergeben und aufgehängt.

Dieses ist die sichtbare Auszeichnung für den Milchviehbetrieb, der es im Dezember 2021 unter die elf Besten der rund 8.500 Milcherzeuger in Niedersachsen geschafft hatte. Familie Matthias darf sich seitdem zu den besten Milcherzeugern Niedersachsens 2021 zählen. Sie erhielt im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung die Ehrung in Form einer Urkunde.

Hofschildübergabe bei Familie Matthias
Foto: Janika Kahrs

„Die Familie betreibt auf ihrem Hof eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft“

Am 20. Mai wurde nun das attraktive Hofschild aufgehängt, welches von Jan Heusmann, Vorstand der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), als Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes im Rahmen einer Feierstunde überreicht wurde und künftig über diesen Erfolg informiert. Jan Heusmann gratulierte der Familie und erläuterte dabei die für den Sieg ausschlaggebende Einschätzung der Jury. „Familie Matthias betreibt auf ihrem Hof eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft: Die Fütterung der Tiere erfolgt fast ausschließlich mit Futter aus eigenem Anbau. Zudem hat die Familie in eine Biogasanlage investiert, die zu 80 Prozent mit Gülle und Mist betrieben wird. Die Abwärme wird wiederum zum Beheizen von 13 Häusern, einem Freibad und einer Schützenhalle genutzt“, fasste der Vorsitzende die Jury-Beurteilung zusammen. „Der Blick auf die Betriebszahlen zeigt, dass sich das Bewirtschaftungskonzept von Familie Matthias auch in der Milchleistung der Herde widerspiegelt, die im weit überdurchschnittlichen Bereich liegt.“

Ehrengäste gratulieren der Familie

Grußworte sprachen im weiteren Verlauf der Feierstunde Jörn Schepelmann, Mitglied des Niedersächsischen Landtages, Charles M. Sievers, stellvertretender Landrat des Landkreises Celle, Kai Trumann, Ortsbürgermeister von Höfer und seine Stellvertreterin Liane Lochte, Martin Albers, Geschäftsführer des Landvolk-Kreisverbandes Celle e.V., Hinrich Heuer, Vorstandsmitglied des Landeskontrollverbandes Niedersachsen e.V. sowie Dirk Drögemüller vom Vorstand der Milcherfassung Uelzena eG.

LVN-Vorstand Heusmann: „Der Milchlandpreis motiviert die Betriebe zu einer noch nachhaltigeren Milcherzeugung.“

Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), hob in seiner Laudatio den Nachhaltigkeitsfokus hervor, mit dem Familie Matthias ihren Betrieb führt. 

Heusmann zog vor den Ehrengästen auch eine grundsätzliche Bilanz zum Milchlandpreis-Wettbewerb 2021: „Die Teilnehmer haben im vergangenen Jahr gezeigt, dass niedersächsische Milchbauernhöfe ihrer Verantwortung gerecht werden und Schritt für Schritt immer nachhaltiger arbeiten. Es müssen nicht immer große und kostenintensive Projekte sein, die den Fortschritt bringen. Wir können beobachten, dass in den Bereichen Tierwohl, Effizienz und Klimaschutz auch das Drehen an vielen kleinen Stellschrauben eine spürbare Wirkung für den gesamten Betrieb hat.“

„Der Milchlandpreis fördert Transparenz und Verständnis“

Jan Heusmann richtete in seinem Fazit den Blick zudem auf die unterschiedlichen Ansprüche und Blickwinkel von Milcherzeugern und Verbrauchern: „Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz und Nachhaltigkeit bei der Lebensmittelerzeugung, Landwirte hätten gerne mehr Anerkennung für ihre Arbeit“, so der Vorstand. „Auf der Bühne, die der Milchlandpreis bietet, findet genau das statt. Verbraucher erhalten realistische Einblicke in die Arbeitsweisen der Landwirtschaft und Milcherzeuger können zeigen, wie nachhaltig sie heute bereits arbeiten“, sagte Heusmann weiter. Er gab zudem einen Einblick in die Wettbewerbskriterien: „Bei der Verleihung des Milchlandpreises geht es nicht nur um die messbaren Kriterien wie Milchqualität, Milcherträge und wirtschaftlichen Erfolg. Auch die Leistungen und Fortschritte der Landwirte in den Bereichen Tierwohl, Umweltschutz und beim gesellschaftlichen Engagement werden honoriert und spielen eine ausschlaggebende Rolle für die Platzierung. So können Verbraucher sehen, dass viele Höfe an diesen Stellen deutlich mehr tun, als gesetzliche Auflagen und Produktsiegel verlangen.“

Der Betrieb MPM GmbH & Co. KG

Familie Matthias bewirtschaftet in Höfer einen 460 Hektar großen Betrieb, davon 125 Hektar Grünland. Der Betrieb wurde über viele Jahre als GbR von drei Partnern geführt und ist nun wieder in einen Familienbetrieb zurückgeführt worden. Auf dem Hof werden 370 Milchkühe sowie 478 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine weit überdurchschnittliche Milchleistung von rund 13.500 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,70 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,26 Prozent. Die Milch wird an die Milcherfassung Uelzena eG geliefert.

Der Hof Matthias im Video-Portrait.

Hintergrund: Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für Nachhaltigkeit

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der ,Goldenen Olga‘ zu ermitteln und auszuzeichnen, der nicht nur eine optimale Rohmilch produziert, sondern der hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb. 

Sponsoren unterstützen den Wettbewerb

Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.

Bildergalerie

Und weil es so schön war, ein paar Eindrücke in Bildern:


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LVN

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