Milchlandpreis 2021: Hofschildübergabe bei Familie Tiedemann aus Bremervörde-Mehedorf

Platz 3 beim Milcherzeuger-Wettbewerb für Nachhaltigkeit

25. Mai 2022

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. hat am 25. Mai 2022 im Rahmen einer Feierstunde auf dem Hof von Martina und Andreas sowie Margret und Dieter Tiedemann ein repräsentatives Hofschild übergeben und aufgehängt.

Dieses ist die sichtbare Auszeichnung für den Milchviehbetrieb, der es im Dezember 2021 auf einen hervorragenden dritten Platz unter den rund 8.500 Milcherzeugern in Niedersachsen geschafft hatte. Familie Tiedemann darf sich seitdem zu den besten Milcherzeugern Niedersachsens 2021 zählen. Sie erhielt im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung die Ehrung in Form einer Trophäe der „Bronzenen Olga“ und eines Geldpreises in Höhe von 1.500 Euro.

Hofschildübergabe bei Familie Tiedemann
Foto: Dirk Gieschen

„Die Familie legt großen Wert auf die Langlebigkeit der Tiere“

Heute wurde nun das attraktive Hofschild aufgehängt, welches von Frank Kohlenberg, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), als Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes im Rahmen einer Feierstunde überreicht wurde und künftig über diesen Erfolg informiert. Frank Kohlenberg gratulierte der Familie und erläuterte dabei die für den Sieg ausschlaggebende Einschätzung der Jury. „Nicht nur der Hof der Familie Tiedemann, sondern auch die Tiere auf dem Betrieb befinden sich in einem top-gepflegten Zustand“, fasste der Vorsitzende die Jury-Beurteilung zusammen. „Die Langlebigkeit der Tiere hat für die Familie oberste Priorität. Der besondere Fokus liegt dabei auf den älteren Kühen, die mit einer intensiven Pflege und Zuwendung bedacht werden. Der Erfolg dieser Strategie zeigt sich auch bei den Betriebszahlen: In den letzten Jahren gab es auf dem Betrieb sieben Kühe, die die 100.000-Liter-Marke erreicht haben.“

Ehrengäste gratulieren der Familie

Grußworte richteten im weiteren Verlauf der Feierstunde unter anderem Vanessa Zobel, stellvertretende Bürgermeisterin von Bremervörde und Ortsbürgermeisterin von Mehedorf, Heino Grell vom Landvolk-Kreisverband Bremervörde-Zeven, Ferdinand Funke und Hans Janssen vom Milchkontrollverband Elbe-Weser e.V. sowie Thomas Stürtz, Vorstandsvorsitzender und Heinz Korte, Aufsichtsratsvorsitzender der DMK Deutsches Milchkontor eG, aus.

LVN-Vertreter Kohlenberg: „Der Milchlandpreis motiviert die Betriebe zu einer noch nachhaltigeren Milcherzeugung.“

Frank Kohlenberg, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), hob in seiner Laudatio auf Familie Tiedemann die besondere Ausrichtung des Betriebes auf die Gesundheit und Langlebigkeit der Tiere sowie das sehr gepflegte Erscheinungsbild des Betriebs hervor. 

Kohlenberg zog vor den Ehrengästen auch eine grundsätzliche Bilanz zum Milchlandpreis-Wettbewerb 2021: „Die Teilnehmer haben im vergangenen Jahr gezeigt, dass niedersächsische Milchbauernhöfe ihrer Verantwortung gerecht werden und Schritt für Schritt immer nachhaltiger arbeiten. Es müssen nicht immer große und kostenintensive Projekte sein, die den Fortschritt bringen. Wir können beobachten, dass in den Bereichen Tierwohl, Effizienz und Klimaschutz auch das Drehen an vielen kleinen Stellschrauben eine spürbare Wirkung für den gesamten Betrieb hat.“

„Der Milchlandpreis fördert Transparenz und Verständnis“

Frank Kohlenberg richtete in seinem Fazit den Blick zudem auf die unterschiedlichen Ansprüche und Blickwinkel von Milcherzeugern und Verbrauchern: „Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz und Nachhaltigkeit bei der Lebensmittelerzeugung, Landwirte hätten gerne mehr Anerkennung für ihre Arbeit“, so Kohlenberg. „Auf der Bühne, die der Milchlandpreis bietet, findet genau das statt. Verbraucher erhalten realistische Einblicke in die Arbeitsweisen der Landwirtschaft und Milcherzeuger können zeigen, wie nachhaltig sie heute bereits arbeiten“, sagte Kohlenberg weiter. Er gab zudem einen Einblick in die Wettbewerbskriterien: „Bei der Verleihung des Milchlandpreises geht es nicht nur um die messbaren Kriterien wie Milchqualität, Milcherträge und wirtschaftlichen Erfolg. Auch die Leistungen und Fortschritte der Landwirte in den Bereichen Tierwohl, Umweltschutz und beim gesellschaftlichen Engagement werden honoriert und spielen eine ausschlaggebende Rolle für die Platzierung. So können Verbraucher sehen, dass viele Höfe an diesen Stellen deutlich mehr tun, als gesetzliche Auflagen und Produktsiegel verlangen.“

DMK-Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Korte stolz auf ausgezeichneten Milchlieferanten

Der Aufsichtsratsvorsitzende der DMK Deutsches Milchkontor eG, Heinz Korte, freut sich über den Milchlandpreis-Erfolg seines langjährigen Milchlieferanten. „Mit der Familie Tiedemann ehrt die LVN einen exzellenten Familienbetrieb“, so Korte. „Die Familie betreibt ihren Hof mit großem Engagement. Auf ihrem Hof arbeiten alle Hand in Hand und sie führen den Betrieb mit großer Leidenschaft für ihre Tiere“, sagt der DMK-Aufsichtsratsvorsitzende über den Hof der Tiedemanns. „Wir sind stolz darauf, dass die Familie Tiedemann zu einem der drei DMK-Betriebe gehört, die es auf die drei Top-Plätze des Milchlandpreises geschafft haben.“

Das Erfolgsrezept der Familie Tiedemann: „Unser Fokus liegt auf der Tiergesundheit und einer langen Lebensleistung“

Die Tiere auf dem Betrieb Tiedemann erreichen eine lange Lebensdauer. Betriebsleiter Andreas Tiedemann erläutert seine persönlichen Erfolgsfaktoren: „Unser Ziel ist es, die Kühe so lange wie möglich in unserem Bestand zu halten. Dabei muss man ein größeres Augenmerk auf ältere Kühe legen, vor allem beim Kalben und in der Zeit danach“, so Andreas Tiedemann. „Da lässt man eine ältere Kuh auch schon mal ein paar Tage länger im Stroh, damit sie sich erholen kann, bevor sie wieder in die Herde geht.“

Der Betrieb der Familie Tiedemann

Der Milchviehbetrieb von Martina und Andreas sowie Margret und Dieter Tiedemann bewirtschaftet 147 Hektar in Bremervörde-Mehedorf im Landkreis Rotenburg (Wümme) und hält 270 Milchkühe. Mit rund 10.537 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 4,03 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,56 Prozent erbringt die Herde eine sehr gute Milchleistung. Geliefert wird die Milch an die DMK Deutsches Milchkontor eG.

Der Hof Tiedemann im Video-Portrait.

Hintergrund: Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für Nachhaltigkeit

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der ,Goldenen Olga‘ zu ermitteln und auszuzeichnen, der nicht nur eine optimale Rohmilch produziert, sondern der hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb. 

Sponsoren unterstützen den Wettbewerb

Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.

Bildergalerie

Und weil es so schön war, ein paar Eindrücke in Bildern:


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LVN

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