Molkereikongress in München diskutiert Wandel am Markt für Molkereien
Zu Beginn der Konferenztage gab Enrico Krien von der Nielsen Company Germany den Teilnehmern einen Überblick zu aktuellen Trendentwicklungen. Er verdeutlichte, dass im Jahr 2017 zwar die Umsätze bei vielen Milchprodukten stiegen, allerdings der Absatz in vielen Segmenten seit einigen Jahren sinkt. „Markenartikel tun sich dabei am Markt noch schwerer als die Eigenmarken des Handels: Weniger Ausgaben für Werbung und sinkende Werbepräsenz für Molkereimarkenprodukte sind vermutlich die Ursache“, so Krien.
Bei nahezu gleichbleibender Kaufkraft, scheint dieser Trend der „Ausdifferenzierung“ folgenden Effekt zu haben: Im Durchschnitt kaufen Verbraucher individueller und bewusster ein, aber zugleich konsumieren sie insgesamt weniger Volumen, so Krien. Auch der Ausblick auf die internationalen Märkte von Herrn Markus Patzke von der Rabobank bestätigt, dass global ein Trend hin zur Differenzierung zu erkennen sei. „Wichtigen Einfluss auf diese Entwicklungen weltweit hat die ‚Generation Y', die sogenannten Millennials – Generation nach 1980. Für diese Generation ist das ‚Hinterfragen' charakteristisch“, sagt Patzke. „Influencer dieser Generation scheinen handwerklich erzeugte, regionale Produkte und auch ‚bio und vegan' mehrheitlich zu präferieren und damit in ihrer Alterskohorte viele Follower zu finden.“
Die weiteren Vorträge einzelner Unternehmensverantwortlicher von größeren und kleineren deutschen und österreichischen Molkereien verdeutlichten, dass jeder Marktpartner mittlerweile im Rahmen seines Portfolios mit einer individuellen Strategie auf die Herausforderungen reagiert. Während einige Unternehmen die Differenzierung zu mehr Wertschöpfung über den Weg der Vermarktung von Milchprodukten unter Auslobung von Tiergesundheitsprogrammen gehen, versuchen andere Unternehmen mit regionaler Verankerung am Markt zu punkten. Immer verbunden mit dem Ziel, für die Milcherzeuger der jeweiligen Genossenschaft insgesamt mehr Wertschöpfung zu schaffen.
Veranstaltungsfazit: Die Milchbranche befindet sich bereits heute mitten in einem Prozess der Diversifikation. Die Differenzierung am Markt bringt nicht nur neue Produktsegmente hervor (Weidemilch, Heumilch), sondern sie führt zu einer zunehmenden Transparenz, die mittlerweile deutliche Auswirkungen auf die Erzeugungsebene hat. Nicht nur das Produkt, sondern die an das Produkt geknüpften Botschaften beeinflussen die Kaufentscheidungen der Verbraucher zunehmend. Wichtig bei aller Fokussierung auf den Wettbewerb ist, dass die Marktakteure gleichwohl auf das Fairplay im Umgang mit der Erzeugerebene achten.
LVN/Feuerriegel
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