Als Maßnahme des vorsorgenden Verbraucherschutzes hat ein niedersächsisches Molkereiunternehmen am 11.10.2019 eine Verzehrswarnung ausgesprochen.
Das Unternehmen hat die Ware in Abstimmung mit ihren Handelspartnern unverzüglich aus dem Verkauf genommen und einen öffentlichen Rückruf durchgeführt. Ursache für die Verunreinigung war eine defekte Dichtung in der Produktionsanlage, die bei Routinekontrollen der Molkerei festgestellt wurde.
Große Supermarktketten in Deutschland haben daraufhin die betroffenen Produkte aus dem Handel genommen, in denen die Bakterien Aeromonas hydrophila/caviae enthalten sein könnten.
Über die Bakterien Aeromonas hydrophila und Aeromonas caviae:
Bei Aeromonas handelt es sich um stäbchenförmige Bakterien, die typischerweise in Süß- und Brackwasser leben. Die Bakterien zeigen eine große Temperaturtoleranz: Sie überlegen sowohl bei Kühlschranktemperatur als auch bei leichter Hitze, sterben aber bei starkem Erhitzen ab.
Welche Infektionen können die Bakterien auslösen?
Die Bakterien können zu Magen-Darm-Erkrankungen (Erbrechen oder Durchfall) sowie zu Wundinfektionen führen. Ob es zu einer Infektion kommt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab (z.B. geschwächtes Immunsystem).
Wie häufig sind Infektionen mit den Bakterien in Deutschland?
In Deutschland kommt das Bakterium nur sehr selten als Wasserkeim vor. Entsprechend führen Aeromonas deutlich seltener zu Lebensmittelinfektionen als zum Beispiel Salmonellen.
Wie kamen die Bakterien in die Milch?
Die Wasserkeime sind durch eine defekte Dichtung an der Produktionsanlage in die Milch gelangt. Die defekte Dichtung wurde ausgetauscht und die Produktion nach zusätzlichen Reinigungen sowie einer Testproduktion wieder aufgenommen.
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