Sahne – das „unterschätzte Milchprodukt“

31. August 2017

Sahne – das „unterschätzte Milchprodukt“

Doch bis auf den obligatorischen Griff zur Schlagsahne für das Stück Kuchen am Sonntag finden diese Produkte, laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., immer weniger Beachtung beim Verbraucher. „Dabei sind sie ein echtes Multitalent“, sagt die Oecotrophologin der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), Lara Bodenhagen, und gibt Tipps und Informationen zur Sahne.

Vielseitig und wertvoll
Wie viele andere Produkte im Kühlregal wird die Schlagsahne aus der Milch gewonnen. Dafür zentrifugieren Molkereien die Rohmilch, wodurch sich der Rahm von der Magermilch trennt. Der Rahm wird zudem wärmebehandelt und gekühlt, ehe daraus die Schlagsahne entsteht. Rahm und seine Variationen: Sahneprodukte unterscheiden sich vor allem durch ihren Fettgehalt und ihre Kochfestigkeit. Wie die Schlagsahne (mind. 30% Fett) zählen auch Crème Double (mind. 40% Fett) und Kaffeesahne (mind. 10% Fett) zu den Süßrahmprodukten. Ihr Pendant sind die Sauerrahmprodukte: Der Rahm wird im Produktionsprozess mit Milchsäurebakterien beimpft und anschließend bei 20 bis 40 Grad bebrütet. Zu dieser Gruppe gehören Crème fraîche (mind. 30% Fett), Schmand (mind. 20% Fett) und Saure Sahne (mind. 10% Fett).
Vorteil der Rahmvielfalt: Je nach Speisenzubereitung gibt es ein passendes Sahneprodukt. Auch ernährungsphysiologisch ist Sahne besonders wertvoll, da dieses Milcherzeugnis unter anderem wichtiges Milchfett und mehr fettlösliche Vitamine enthält als Milch. „Mein Geheimtipp: Im Badewasser oder als Peelingbestandteil verwöhnt Sahne unsere Haut mit Feuchtigkeit und macht sie sanft und geschmeidig“, empfiehlt die Oecotrophologin.

Buttermilch – ein erstaunliches „Nebenprodukt“
Wer die Sahne zu lange schlägt, der erhält keine Schlagsahne sondern Butter. Und wer genau hinsieht, entdeckt Flüssigkeit – die Buttermilch. Wird die Butter aus Süßrahm hergestellt, so wird durch den Zusatz von Buttereikultur mit Milchsäurekulturen die flüssige Konsistenz und durch die Säurebildung der aromatische und typische Geschmack erzielt. Buttermilch hat nur einen Fettgehalt von maximal einem Prozent und enthält dennoch alle wertvollen Nährstoffe. „Quasi ein ganz natürliches light-Produkt. Ohne jegliche Zusätze gibt es sie als „reine Buttermilch“ im Handel“, sagt Bodenhagen.
Perfekt für eine ausgewogene Ernährung: Die Buttermilch liefert wertvolles Kalzium, das durch die enthaltene Milchsäure und den Milchzucker auch noch besonders gut vom menschlichen Körper aufgenommen wird. „Der Milchzucker dient außerdem den guten Darmbakterien als Futter, hat eine leicht abführende Wirkung und unterstützt so eine gesunde Darmflora. Die enthaltenen B-Vitamine fördern das Zellwachstum und unterstützen
Haut-, Haar- und Nagelwachstum“, zählt Bodenhagen die Vorteile auf. „Besonders Sportler schwören auf die Wirkung von Buttermilch, da das Milchprotein das Muskelwachstum fördern soll. Dabei helfen die enthaltenen wertvollen Milchproteine mit ihren Fettbegleitstoffen.“
Im Alltag zählt für die Meisten nur der Geschmack: Und besonders im Sommer mundet die erfrischende Buttermilch aus dem Kühlschrank. Aber sie ist auch verarbeitet ein echter „Leckerbissen“. Beispielsweise als Buttermilch-Schwarzbrot oder süß als traditioneller Karmelksbree.
Welches Sahneprodukt sich wofür am besten eignet, finden Sie in dem Tutorial von www.landgemachtes.de.
Hier können Sie auch leckere Rezepte entdecken, wie Apfelkuchen mit Sahneguss oder Feldsalat mit Sahne-Speck-Sauce.

LVN/Bodenhagen

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