Studie: Hanf als Tierfutter kann Gesundheit von Kühen beeinträchtigen

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

18. November 2022

Aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erfährt Nutzhanf derzeit eine regelrechte Renaissance. Nutzhanf-Sorten enthalten nur geringe Mengen an psychoaktiven (berauschenden) Cannabinoiden, zu denen vor allem das Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC) gehört. Ein Forscherteam unter Leitung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) untersuchte nun, welche Folgen das Verfüttern von Nutzhanf-Silage an Milchkühe haben kann.

Silage ist durch Vergären haltbar gemachtes Futter. Ergebnis der im Fachblatt „Nature Food“ veröffentlichten Studie: War eine vergleichsweise hohe Konzentration an Cannabinoiden in der Nutzhanf-Silage enthalten, kam es bei den Tieren zu Verhaltensänderungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. So verlangsamten sich Atmung und Herzschlag. Die Kühe wurden schläfrig, bewegungsunsicher, fraßen weniger und gaben weniger Milch.

„Unsere Untersuchung zeigt außerdem, dass selbst ein geringer Zusatz an Nutzhanf-Silage zur Tagesration für Milchkühe dazu führt, dass Cannabinoide, darunter auch das Δ9-THC, in der Milch nachgewiesen werden können“, sagt BfR-Futtermittelexperte Dr. Robert Pieper, einer der Studienautoren. „Die Beeinträchtigungen der Tiergesundheit sind offenbar durch die Cannabinoid-Konzentration in der Silage bedingt, die ihrerseits von vielen Faktoren abhängt.“

Link zur Studie:
https://www.nature.com/articles/s43016-022-00623-7

Ein hoher Δ9-THC-Gehalt in Kuhmilch ist in Deutschland aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen nach dem derzeitigen Stand des Wissens nicht zu erwarten.

Weitere Informationen finden Sie auf dieser Webseite.

BfR

Das könnte Sie auch interessieren