Unternehmerische Verantwortung oder Marketingstrategie?
Sei es nun das Angebot von Frischmilch und Milcherzeugnissen, bei deren Erzeugung die Landwirte garantiert auf den Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel verzichteten, oder die Mitgliedschaft in der Initiative Tierwohl – die Zahl und Vielfalt der Ansätze sind groß (vgl. Auflistung auf der Homepage www.dialog-milch.de). Und keine Frage: Angesichts der globalen Warenströme im Food- wie im Non-Food-Bereich obliegt es auch dem Handel – beispielsweise bei der Einfuhr von Produkten – dafür Sorge zu tragen, dass in Deutschland geltende gesetzliche Vorgaben zu Qualität und Sicherheit eingehalten werden.
Viele dieser Maßnahmen wirken sich aber auch direkt auf die Milchwirtschaft in Deutschland aus. Hierzu zählen zum Beispiel Projekte und Kooperationen mit einzelnen Umwelt- und Naturschutzverbänden. Zum Teil setzt der Handel durch Nachhaltigkeitsprogramme sogar Vorgaben fest, die weit über die hohen, in Deutschland geltenden, gesetzlichen Produktionsstandards hinausgehen.
Auf der Produktionsebene stoßen nicht alle Maßnahmen des Handels in der Urproduktion auf positive Resonanz. Ein Ansatz wie die Initiative Tierwohl wird allgemein begrüßt und eine flächendeckende Honorierung von entsprechenden Mehrleistungen der Landwirte befürwortet. Anders sieht dies bei starren Vorgaben zur Fütterung von Milchvieh ohne gentechnisch veränderte Futtermittel aus oder auch bei der Aushebelung der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln durch strengere, vom Handel gesetzte Grenzwerte. Solche Ansätze werden in der Landwirtschaft zum Teil fachlich kritisch gesehen, da sie einerseits keine nennenswerte Steigerung des Nachhaltigkeitswerts bringen, andererseits aber mit Mehrausgaben bei der Produktion die Erzeuger einseitig belasten und alleine dem Handel Wettbewerbsvorteile ermöglichen. Aus Sicht der Landwirte werden Brancheninitiativen dem Thema „Nachhaltigkeit“ eher gerecht als eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die nicht miteinander verknüpft sind und isoliert für sich betrachtet nicht die gewünschte Wirkung erzielen.
DIALOG MILCH sprach zu diesem Thema mit Werner Hilse, Präsident des Niedersächsischen Landvolks. Das Interview und ausgewählte Vorgaben zu Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) im Lebensmitteleinzelhandel mit Bezug zur Milchwirtschaft können Sie gerne nachlesen! Auf: https://dialog-milch.de/nachhaltigkeitsinitiativen-im-lebensmitteleinzelhandel/
Dialog Milch
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