Verbraucher konsumieren weniger

16. August 2018

Verbraucher konsumieren weniger, dafür aber höherpreisige Milchprodukte

Trotzdem gaben die Haushalte im Mittel knapp 10 Prozent mehr aus für Butter als im gleichen Zeitraum 2017. In den ersten Augustwochen hat die Preissenkung bei der Deutschen Markenbutter im Preiseinstiegssegment von 1,85 EUR im Juli auf 1,75 EUR je 250-Gramm-Päckchen im August jedoch laut nationaler Verkaufsstatistik nicht zu einem nennenswert höheren Absatz geführt. Die hochsommerlichen Temperaturen und die Ferienzeit dürften hier den Preiseffekt überlagert haben.

Streichmischfette liegen im Trend
Zum Teil sind die Verbraucher von Januar bis Juni 2018 von der traditionellen Butter auf kostengünstigere Alternativen umgestiegen. Die Streichmischfette gewinnen seit Jahren an Beliebtheit. Dieser Trend setzte sich auch im laufenden Jahr fort. In den ersten sechs Monaten 2018 lag der Anteil der zumeist mit Rapsöl versetzten Butter bei rund 23 Prozent. Im gleichen Zeitraum 2017 lag der Anteil noch bei rund 19 Prozent. Tendenz: weiter steigend. Rein pflanzliche Streichfette, also Margarine, konnten da nicht mithalten und spielten eine immer kleinere Rolle.

Milch mit höheren Fettgehalten wird bevorzugt
Nicht nur bei der Butter und den Streichmischfetten kam es zu Verschiebungen. Auch bei der Konsummilch lässt sich seit Längerem ein Trend zu Milch mit Fettgehalten über 3,5 Prozent und damit zu der im Vergleich eher teureren Variante feststellen. Die Konsummilch insgesamt landete seltener im Einkaufswagen. Vor allem die Niedrigfett-Varianten wählten die Verbraucher weniger häufig. Milch mit über 3,5 Prozent Fett hingegen erzielte ein Plus von 14,1 Prozent. Allerdings war Milch mit einem Fettgehalt bis 1,5 Prozent weiterhin mit Abstand die am häufigsten gewählte Variante. Mehr als jede zweite verkaufte Tüte fiel in diese Kategorie. Preislich legte Konsummilch insgesamt gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozent zu.
Bei ökologisch erzeugter Milch, und hier besonders die haltbare Variante, waren ebenfalls deutliche Zuwächse (+17,4 Prozent) zu beobachten. Der Anteil der Bio-Milch lag im ersten Halbjahr 2018 bei 8,5 Prozent.

Käse verfehlt das Vorjahresniveau nur knapp
Auch Käse war im ersten Halbjahr 2018 im Durchschnitt teurer als im Vorjahr. Allerdings reagierten die Verbraucher hier lediglich mit einem geringen Rückgang der Einkaufsmenge. Unter den Käsesorten verloren vor allem Sauermilch- und Kochkäse (-6,3 Prozent) sowie Käseaufschnitt (-5,0 Prozent) die Gunst der Verbraucher. Häufiger im Einkaufswagen landeten hingegen halbfester Schnittkäse (+8,8 Prozent) und Frischkäse (+3,4 Prozent). Die Verbraucherausgaben, über alle Käsesorten hinweg, übertrafen das Vorjahresniveau aufgrund der Preissteigerung jedoch um rund 5,5 Prozent.

Milchfrischprodukte wurden ebenfalls weniger nachgefragt
Sowohl Quark als auch Joghurt wurden von den Verbrauchern weniger eingekauft. Beim Joghurt büßten vor allem die Varianten bis 1,8 Prozent Fett an Beliebtheit ein. Joghurt mit 10 Prozent Fett und mehr waren hingegen mengenmäßig verstärkt gefragt. Beim Quark zeichnete sich hingegen ein anderes Bild ab. Insgesamt gingen auch hier die eingekauften Mengen zurück. Allerdings konnte hier die Variante mit weniger als 0,5 Prozent Fett bei den Verbrauchern punkten. Bei Quark scheint es nicht vorrangig auf den Fettgehalt anzukommen, sondern auf die Eiweißkomponente. Milcherzeugnisse, wie zum Beispiel der isländische Skyr mit einem hohen Eiweißgehalt, werden im GfK-Haushaltspanel dem Quark zugeordnet und dürften der Produktgruppe damit Aufwind verliehen haben.

AMI

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