Deutscher Bauernverband kritisierte Aufstockung der EU-Milchquoten

EU-Kommission muss Begleitprogramm Milch beschließen

(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisierte die heute
vom Agrarrat mit qualifizierter Mehrheit beschlossene Aufstockung der
EU-Milchquoten um zwei Prozent hart. Gegenüber der aktuellen Marktsituation sei
die Quotenerhöhung das völlig falsche Signal, da die europäischen und
internationalen Milchmärkte aktuell zu einer gewissen Schwäche neigen,
erklärte der DBV. Wider Erwarten haben nur Deutschland und Österreich gegen
die Quotenanhebung gestimmt. Frankreich hat sich der Stimme enthalten.

Vor dem Hintergrund des politisch beschlossenen Auslaufens der
Milchquotenregelung im Jahr 2015 forderte der DBV in Verbindung mit derÜberprüfung der EU-Agrarpolitik im Laufe des Jahres von der EU-Kommission ein
geschlossenes Gesamtkonzept zur Sicherung einer nachhaltigen Milchproduktion in
Europa. Zum einen müsse die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der
Milchproduktion gezielt gefördert und zum anderen spezifische Begleitmaßnahmen
für Milcherzeuger in bestimmten Regionen entwickelt werden. Hierzu bedürfe es
auch einer angemessenen finanziellen Ausstattung. In vielen Regionen
Deutschlands gebe es zur Milchproduktion keine Alternative, insofern sei eine
besonders sensible Marktbegleitung notwendig. In diesem Kontext sei auch die
Mengenfrage zu sehen. Neben der bloßen Mengenaufstockung sind dann allerdings
auch andere Maßnahmen wie Flexibilisierung der Abgabe auf Überlieferungen und
die EU-weite Saldierung im Lichte der Marktentwicklung zu sehen, betonte der
DBV. Das Präsidium des DBV hat am 11. März 2008 ein umfassendes
Zukunftskonzept für die Milchbauern als Begleitprogramm verabschiedet und
fordert nun von Bundesminister Horst Seehofer und EU-Agrarkommissarin Mariann
Fischer Boel die Umsetzung im Health Check.

dbv