Strukturwandel hat sich verlangsamt Der“Durchschnittsbauer“ bewirtschaftet 52,45 ha – Zwei von drei Höfen kleiner

13. April 2008

Strukturwandel hat sich verlangsamt Der“Durchschnittsbauer“ bewirtschaftet 52,45 ha – Zwei von drei Höfen kleiner

Die Abwanderung aus der Landwirtschaft hat sich etwas
verlangsamt. Von 2005 bis 2007 haben nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes
jeden Tag in Niedersachsen 4,4 landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben. In den
beiden Jahren zuvor waren es noch jeweils sechs am Tag gewesen. Insgesamt
ermittelte der Landesbetrieb für Statistik in der Agrarstrukturerhebung 2007 in
Niedersachsen noch 49.917 Bauernhöfe, deren Zahl ist damit erstmals unter die
Marke von 50.000 gerutscht. Bei der ersten Landwirtschaftszählung im Jahr 1949
dagegen wurden noch 292.000 landwirtschaftliche Betriebe und damit sechsmal so
viele wie zurzeit ermittelt. Allerdings stieg die Durchschnittsgröße von 10,9
Hektar (ha) im Jahr 1949 auf aktuell 52,45 ha deutlich an. Erheblich größer
sind mit durchschnittlich gut 70 ha die Ackerbaubetriebe im ehemaligen
Regierungsbezirk Braunschweig. Hier hat sich auch die Wachstumsschwelle, also
dieGrößenordnung, ab der eine Zunahme der Betriebe registriert wird, auf 200
ha verschoben. Ansonsten gibt es ein betriebliches Wachstum bereits in der
Größenklasse ab 100 ha, lediglich im ehemaligen Regierungsbezirk Oldenburg, wo
die Landwirte über eine sehr starke Veredelung verfügen, liegt dieWachstumsschwelle weiterhin noch bei 75 ha. Allerdings sind hier akut zahlreiche
Sauenhalter und Schweinemäster aufgrund der schwierigen Marktlage gefährdet.
Die Durchschnittsgröße liegt im Westen Niedersachsens mit knapp 42 ha auch
noch gut zehn ha unter dem Landesschnitt. Nach Einschätzung von
Landvolkpräsident Werner Hilse ist nicht allein die Größe des Betriebes
ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg, vielmehr muss jeder
Betriebsleiter oder Hoferbe seinen ganz persönlichen Weg finden und sich im
Laufe seines Berufslebens vielleicht auch einmal umorientieren. Der Abschied aus
der Landwirtschaft falle häufig mit dem Generationswechsel zusammen und könne
dann einigermaßen sozialverträglich gestaltet werden, erklärte Hilse weiter.
Landesweit verfügen weiterhin zwei von drei Höfen über weniger als 50 ha.
30.459 Höfe führt die Agrarstrukturerhebung vom Mai 2007 in dieser
Größenklasse auf. In der Größenordnung von 50 bis 100 ha wurden 12.284 Höfe
gezählt, in der Größenklasse mit mehr als 100 ha sind es 7.174. Vor zwei
Jahren gab es hier erst 6.804 Höfe landesweit. In dieser Rubrik befinden sich
auch die in jüngster Vergangenheit zunehmend gegründeten
Betriebsgemeinschaften oder Gesellschaften bürgerlichen Rechts. Mit diesen
Zusammenschlüssen bereiten Landwirte häufig die Hofnachfolge vor. Zudem nutzen
sie die gemeinsame Bewirtschaftung, um der“Arbeitsfalle“auf den
Höfen zu entgehen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beziffert die
Agrarstrukturerhebung auf 2,62 Mio. ha, das war gegenüber der
Vorläufererhebung im Jahr 2005 ein Rückgang um 16.036 ha oder knapp 22 ha am
Tag. 

LPD

Ansprechpartner für diesen Bereich

Claudia Renner
M. A. Literatur- und Medienwissenschaften 
Öffentlichkeitsarbeit
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