

EU hat Antibiotika in der Tiermedizin im Visier
Nach ihrem Verbot als Wachstumsförderer geraten Antibiotika
in der Europäischen Union auch als Tierarzneimittel zunehmend unter Druck. Der
EU-Ministerrat für Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheits- und
Verbraucherschutz bereitet derzeit Schlussfolgerungen vor, die für die
Tierhalter weit reichende Auswirkungen haben könnten. Aus dem Text könnten
Beschränkungen der Antibiotikaanwendung und eine Erhöhung des Hygieneaufwands
abgeleitet werden, warnte Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer
vergangene Woche seine EU-Amtskollegen. Gegen die Verbreitung antimikrobieller
Resistenzen im Veterinärbereich gebe es bereits eine Fülle von Maßnahmen.
Neue Maßnahmen dürften daher nur auf der Grundlage von wissenschaftlichen
Risikobewertungen getroffen werden. Einige EU-Agrarminister räumten ein, dass
die Schlussfolgerungen in der anderen Ratsformation Auswirkungen auf die
Tierhaltung haben könnten. Nicht alleunter ihnen störten sich jedoch daran.
Der französische Landwirtschaftsminister Michael Barnier plädierte sogar
ausdrücklich für eine Einschränkung des Antibiotika-Einsatzes in der
Landwirtschaft, und seine niederländische Amtskollegin Gerda Verburg drängte
darauf, die Verwendung von Antibiotika in der Tiermedizin stärker zu
überwachen. Auch die EU-Kommissarin für den Gesundheitsschutz, Androula
Vassiliou, sprach sich dafür aus, die Anwendung von Antibiotika in der
Veterinärmedizin genau zu kontrollieren. Zugleich kündigte sie für nächstes
Jahr die Vorlage eines Berichts zur Resistenzproblematik an.
AgE
Ansprechpartner für diesen Bereich


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