Aufwärtstrend beim Milchpreis

Für die Niederlande erwarten die Marktanalysten der Rabobank ebenfalls einen Aufwärtstrend bei den Milchpreisen. Die Liquiditätslage in den Milchviehbetrieben habe sich in den letzten Monaten leicht verbessert, obwohl die Liquidität auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahreszeitraum liegt. Für die zweite Hälfte des Jahres 2024 wird erwartet, dass das Milchangebot in Europa im Vergleich zum Vorjahr ansteigt. Erwartet werden plus 1,0 % im dritten Quartal und plus 1,5 % im vierten Quartal. Im Jahr 2025 rechnen die Analysten der Rabobank mit einem Anstieg der Milchmenge um 0,5 % gegenüber 2024.

In den kommenden Monaten werden geringere Exportmengen für Europa erwartet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies ist auf niedrige Lagerbestände von Milchprodukten und relativ hohe Exporte in den letzten Monaten des Jahres 2023 zurückzuführen, was es schwieriger macht, ein Wachstum über diese Referenz hinaus zu erzielen.

Die Preise für europäische Molkereiprodukte erfahren einen Aufwärtstrend. Die Preise für Butter und Sahne sind im Vergleich zum Vorjahr um 40 % oder sogar mehr gestiegen. Dies ist auf das saisonal geringere Milchangebot und den niedrigeren Fett- und Proteingehalt der Milch zurückzuführen. Die europäischen Käsepreise sind im August gestiegen. Die jüngsten Preise liegen 15 % über denen des letzten Jahres. Bis zum Ende des Jahres wird mit weiteren Preissteigerungen gerechnet.

Die europäischen Verbraucher bleiben in ihren Ausgaben zurückhaltend, und auch der Lebensmitteleinzelhandel arbeitet weiterhin mit geringen Gewinnspannen. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind groß: Während die deutschen und niederländischen Verbraucher im April mit fast 5 % niedrigeren Preisen für Molkereiprodukte im Vergleich zum Vorjahr rechnen konnten, stiegen die Preise für französische Verbraucher im gleichen Zeitraum.

Die Rabobank rechnet gegen Ende des Jahres mit einem weiteren Anstieg der Milchpreise, der sich am Wert der Milchprodukte orientiert.

moproweb/LVN