Mit zehn Punkten die Kosten drücken

03. Februar 2007

Mit zehn Punkten die Kosten drücken

>Bauernverband will Milchviehhalter entlasten – Molkereien streben
höhere Preise an

Der Deutsche Bauernverband und das Landvolk Niedersachsen
unterstützen die Molkereien in ihrer Absicht, steigende Produktionskosten an
den Handel weiterzugeben. Der Milchmarkt konnte sich bei einer geringeren
Milchanlieferung und einer gleichzeitig steigenden Nachfrage im vergangenen Jahr
positiv entwickeln und nährt damit die Hoffnung der Milcherzeuger, auch von dem
Stimmungsumschwung in der Landwirtschaft profitieren zu können. In Berlin hat
der Berufsstand jetzt ein Zehn-Punkte-Programm zum Ausstieg aus der
Quotenregelung und zur Verbesserung der Einkommen vorgelegt, das insbesondere
auch eine Senkung der Produktionskosten auf den Milcherzeugerbetrieben erreichen
soll. Unter anderem zählt dazu eine Weiterentwicklung der Strukturen auf
Molkerei- und Erzeugerebene. Von der EU-Kommission werden mit dem Gesundheitscheck
2008 Vorschläge zum Ausstieg aus der Quotenregelung erwartet. Vorgeschlagene
Maßnahmen wie eine Reduzierung der Superabgabe ab 2010, eine weitere Erhöhung
der Milchquoten, die EU-weite Handelbarkeit der Quoten und eine ebensolche
Saldierung sollten aber nur in Abhängigkeit von der weiteren Marktentwicklung
entschieden werden. Der Direktausgleich muss den Landwirten bis 2015
ungeschmälert belassen werden, Modulationsmittelsind bevorzugt in die
Milchproduktion zu lenken. In Niedersachsen halten etwa 15.000 Landwirte knapp
700.000 Milchkühe und erzeugen 5,2 Mio. t Milch. Die Milchanlieferung ist
bundesweit im vergangenen Jahr zurückgegangen, zieht zum Ende des aktuellen
Milchgarantiemengenjahres (1.4.bis 31.3.) nunaber wieder etwas an. Bis Ende
Dezember wurde die anteilige Quote zu knapp 99 Prozent ausgenutzt, wobei der
niedrigere Fettgehalt ebenfalls zur Entlastung beitrug. Die Molkereien können
die weniger gehaltvolle Milch zurzeit ohnehin besser verwerten, da der
Käsemarkt weiter expandiert. Die aktuelleQuotenbilanz sollte die Milcherzeuger
nach Einschätzung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN)
nicht zu übermütig werden lassen, da die Milchanlieferung aus saisonalen
Gründen nun ohnehin ansteigt. Eine zu üppige Anlieferung in den letzten beiden
Monaten des Milchquotenjahres könnte dann durchaus noch des Guten zuviel sein
und erneut die Zahlung einer Superabgabe nach sich ziehen. 

LPD

Ansprechpartner für diesen Bereich

Claudia Renner
M. A. Literatur- und Medienwissenschaften 
Öffentlichkeitsarbeit
0511 / 85653-48
renner@fokus-milch.de

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