In Niedersachsen leben mehr als 90 Prozent der Milchkühe in
Boxenlaufställen, zum Teil in Kombination mit Weidegang. Im Vergleich zur
früher vorherrschenden Anbindehaltung bieten Laufställe viele Möglichkeiten zu
artgerechtem Verhalten. Die Tiere können sich frei bewegen und wählen, mit welchen
Kühen sie zusammenstehen möchten. Sie können miteinander Fellpflege betreiben
und jederzeit selbst entscheiden, ob sie fressen, liegen, saufen oder umherlaufen
möchten.
Liegeboxenlaufställe wurden im Laufe der Jahrzehnte immer größer, heller und für die Kühe komfortabler gebaut. Häufig bieten sie gesonderte Bereiche, zum Beispiel für abkalbende Kühe. Was einen zeitgemäßen Laufstall auszeichnet, zeigt Landwirt Gerd aus der Grafschaft Bentheim im Video:
Einen detaillierten Vergleich der Haltungsformen von Milchkühen bietet der „Nationale Bewertungsrahmen Tierhaltungsverfahren“ [externer Link zur Seite: https://daten.ktbl.de/nbr/postHv.html#start]. Entwickelt wurde er vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL). Liegeboxenlaufställe mit Weidegang werden hier insgesamt als besonders vorteilhaft bewertet. Je nach Standort, organisatorischen Anforderungen und individuellen Gegebenheiten des Betriebes lässt sich Weidegang jedoch nicht immer realisieren. Um ihren Kühen jederzeit den Aufenthalt außerhalb des Stalles zu ermöglichen, nutzen einige Milcherzeuger in Niedersachsen statt oder zusätzlich zu der Weide einen Laufhof.
Auf der Weide zu sein, kommt der natürlichen Lebensform der Milchkühe am nächsten. Nach den zuletzt vorliegenden amtlichen Zahlen aus dem Jahr 2010 haben etwa zwei Drittel der Milchkühe in Niedersachsen in den Sommermonaten Weidegang. Zum Vergleich: In ganz Deutschland sind es rund 42 Prozent. Tendenziell ist die Weidehaltung rückläufig. Die Kühe selbst ziehen nicht immer die Weide vor. Je nach Wetter bleiben sie lieber im Stall, wie Landwirt Amos aus Ostfriesland zeigt:
Damit die Verbraucher Milchprodukte aus Weidehaltung erkennen und gezielt einkaufen können, wurde ein spezielles Kennzeichen für Produkte aus Weidemilch entwickelt: das Pro Weideland-Label. Die Milchbauern müssen bestimmte Kriterien erfüllen, damit die von ihren Kühen produzierte Milch mit dem Label gekennzeichnet werden darf. Dazu gehört, dass die Milchkuh für mindestens sechs Stunden an mindestens 120 Tagen pro Jahr Weidegang hat und nach “Ohne Gentechnik“-Kriterien gefüttert wird.
Haltung | Kuhkomfort | Technik | Fütterung | Kälber |
„Haltungsformen/Tierhaltungssysteme“ – Artikel im Milchlexikon von Dialog Milch
„Tierwohl: Verbesserungen scheitern an Genehmigungspraxis“ – Artikel auf Milchland.de
„Rinder: Vielseitige Nutztiere für Milch und Fleisch“ – Artikel über Rinderhaltung auf der Website „Tierwohl stärken“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
„Ab auf die Weide?“ – Artikel auf der Website Dialog Milch
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