Damit Kühe gesund bleiben und hochwertige Milch geben, ist eine bedarfsgerechte, individuell angepasste Fütterung wichtig. Im Stall wird als Grundfutter ein Gemisch vor allem aus Gras- und Maissilage gefüttert. Hinzu kommt neben Mineralfutter das Kraftfutter: eine Getreide- und Eiweißmischung, die den erforderlichen Energie- und Nährstoffgehalt der Gesamtration sicherstellt.
Typische Kraftfuttermittel für Milchkühe sind Getreide, Rapsschrot und Soja. Immer mehr niedersächsische Milcherzeugerbetriebe wirtschaften nach dem VLOG-Standard „Ohne GenTechnik“ und verzichten auf gentechnisch veränderte Futtermittel.
Bei Weidegang wird ein Teil des Energie- und Nährstoffbedarfs über das Gras gedeckt – wie viel ist abhängig davon, wie lange die Kühe grasen, wie viel Gras sie aufnehmen und wie gehaltvoll das Gras ist.
Das Kraftfutter wird in genau berechneter Menge gegeben. Die Kühe erhalten es über den Tag verteilt in mehreren kleineren Portionen, damit der Pansen nicht übersäuert. In den allermeisten Ställen holen sie ihr Kraftfutter selbst am Futterautomaten ab, den sie jederzeit aufsuchen können:
Niedersachsens Milcherzeuger setzen sich in hohem Maß für das Wohlbefinden und die Gesundheit ihrer Kühe ein. Werden die Tiere dennoch krank, bekommen sie – wie wir Menschen – Medikamente.
Antibiotika werden bei akuten Erkrankungen wie Euter- und Gebärmutterentzündungen nach Bedarf und auf Anweisung des Tierarztes verabreicht. Vorbeugend kommen sie teilweise in der Trockenstehzeit zum Einsatz. Das ist die Zeitspanne von rund 60 Tagen vor der Geburt eines neuen Kalbes, in der die Kuh nicht mehr gemolken wird. Der Melkstopp ist eine kritische Phase für die Eutergesundheit, da der spülende Effekt des Milchflusses aussetzt. Tanja und Maren aus Oldenburg erklären, wie das Trockenstellen funktioniert:
Die Antibiotika werden von den Kühen auch über die Milch ausgeschieden. Daher gibt es strikte Regeln zum Umgang mit der Milch behandelter Tiere: Solange sie noch Rückstände des Antibiotikums enthalten kann, muss sie vom Milcherzeuger entsorgt werden. Erst nach Ablauf der Wartezeit – der vom Arzneimittelhersteller angegebenen Zeit, bis die Milch rückstandsfrei ist – darf die Milch wieder an die Molkerei geliefert werden. Der Milcherzeuger selbst prüft die Milch, bevor sie in den Tank geht. Die Molkerei prüft sie zusätzlich bei der Abholung – sollten dabei Antibiotika-Rückstände gefunden werden, wird die Milch nicht verarbeitet. Mit dem mehrstufigen Kontrollverfahren wird sichergestellt, dass hochwertige und von unerwünschten Stoffen freie Milchprodukte zum Verbraucher gelangen.
Besonders wichtig für das Wohlbefinden der Kühe sind gesunde Klauen – so nennt man ihre „Füße“. Beschwerden oder Erkrankungen im Bereich der Klauen sind die häufigsten gesundheitlichen Probleme der Milchkühe. Daher achten Milchbauern sehr auf trockene, rutschfeste und möglichst saubere Laufflächen im Stall. Auch hier hilft die Technik: Sogenannte Spaltenschieber befördern den Kuhmist mehrmals täglich von den Gängen.
Eine große Rolle spielt die regelmäßige sachgerechte Pflege der Klauen. Sie beginnt bereits bei den Jungtieren und wird für Milchkühe zwei- bis dreimal über das Jahr verteilt empfohlen.
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Warum Kühe regelmäßig fressen sollen – My KuhTube Film 511
„Kraftfutter für Milchkühe – Powersnack oder schädliches Doping?“ – Artikel auf der Website Dialog Milch
„Milchkontrolle: Qualität im Fokus“ – Artikel auf der Website Dialog Milch
Verantwortungsvoller Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin – Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen zum Wohl von Mensch und Tier
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