Niedersächsischer Weg wird langsam sichtbar

Ausgleichszahlungen auf Gewässerrandstreifen in Niedersachsen

22. September 2023

„Wir haben schon viel geschafft, aber auch noch gut zu tun“, lautet die Bilanz von Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies aus Anlass der Präsentation des dritten Jahresberichts zum Bündnis „Niedersächsischer Weg“ im Umweltministerium in Hannover.

Ein wesentlicher Punkt der Vereinbarung sind die Regelungen zu Gewässerrandstreifen. Diese sollen den Eintrag von Stoffen ins Gewässer verhindern. Für Landwirtinnen und Landwirte steht für entstehende Ertragseinbußen ein Ausgleich zur Verfügung, der aus der Wasserentnahmegebühr finanziert wird. Die Ausgleichszahlungen mussten von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Diese Genehmigung liegt jetzt vor; das Auszahlungsverfahren über die Landwirtschaftskammer (LWK) läuft an: je Hektar sind das zwischen 649 und 784 Euro. Die Antragsvordrucke und weitere Informationen zum Verfahren sind auf der Homepage der LWK verfügbar. Die ersten Beträge sollen noch im September ausgezahlt werden, die restlichen Beträge Anfang nächsten Jahres.

Gruppenbild von Vertretern des Niedersächsischen Weges
Präsentation des dritten Jahresberichts zum Bündnis „Niedersächsischer Weg“ im Umweltministerium in Hannover. Foto: Landvolk

Um die Betreuung in Natura 2000-Gebieten zu stärken, wurden im zurückliegenden Jahr 16 neue Ökologische Stationen etabliert. Damit gibt es insgesamt 28 geförderte Stationen in Niedersachsen, mit einem Fördervolumen von rund 7,35 Millionen Euro. Hennies betonte, wie wichtig die Beratung vor Ort sei: „Um gezielt Naturschutz betreiben zu können, brauchen wir passgenaue Modelle in den einzelnen Regionen.“

Nachholbedarf gibt es noch beim geplanten Niedersächsische Wiesenvogelprogramm. Die Förderrichtlinie „Wiesenvogelschutz“, die heute in die Verbandsanhörung gegeben worden ist, soll für die Brutsaison 2024 aufgelegt werden. Im ersten Jahr werden fünf Millionen Euro und dann jährlich zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen. „Der Wiesenvogelschutz und die Verbesserung der Population der von der landwirtschaftlichen Nutzung abhängigen Vögel der Agrarlandschaft stellen eine große Herausforderung für den Naturschutz, die Landwirtschaft und die Verwaltung in Niedersachsen dar“, erklärte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies. „Der Niedersächsische Weg sieht vor, ein ambitioniertes Schutzprogramm für Wiesenvögel zu entwickeln. Der bisherige Gelege- und Kükenschutz wird fachlich weiterentwickelt; dafür haben wir ein breites Netzwerk geschaffen, in dem die Landwirtschaft eng mit dem Naturschutz und den Unteren Naturschutzbehörden zusammenarbeitet. Aus den Niederlanden wissen wir, dass die Gründung von Kooperativen ein Erfolgskonzept ist, um den Wiesenvogelschutz effektiv umzusetzen. Dies gilt es nun, auch in Niedersachsen zügig und entschlossen voranzubringen.“ Zudem forderte Hennies, „langfristig ausreichend Geld für flexible, regionale Naturschutzkonzepte“ bereitzustellen.

LPD/LVN

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