Anziehende Preise für Schnittkäse

Viele kochen zu Hause: Bei Reibekäse, fallen Mengen weiter überdurchschnittlich aus

19. Juni 2020

Am Markt für Schnittkäse hat in preislicher Hinsicht eine Erholung eingesetzt, nachdem zuvor der April und der Mai von deutlichen Preisrückgängen gekennzeichnet war.

AMI Käse KW 25

Auf den Angebotsüberhang in Folge des Wegfalls von Absatzmengen hatten die Hersteller mit Drosselungen der Produktion reagiert. Mit der Lockerung der Einschränkungen zur Corona-Eindämmung entstand zusätzlicher Bedarf durch den anlaufenden Geschäftsbetrieb in Hotels, Restaurants und im Catering. Durch die saisonal abnehmenden Milchmengen konnte die Produktion aber nicht wieder entsprechend hochgefahren werden. Vor diesem Hintergrund setzte im Juni eine Erholung bei den Preisen für Schnittkäse ein.

Trotz des regionalen Feiertages berichteten die Hersteller in der zweiten Juniwoche von einem umfangreichen Warenausgang, der teils über den Erwartungen der Werke lag. Im Inland bewegten sich die Abrufe des Lebensmitteleinzelhandels dabei weiter auf einem insgesamt für die Jahreszeit normalen Niveau. Bei einzelnen Artikeln, wie dem Reibekäse, fallen die Mengen hingegen weiter überdurchschnittlich aus, was auf anhaltend erhöhte Kochaktivitäten in den privaten Haushalten schließen lässt. Auch die Bestellungen der Industrie setzten sich auf üblichem Niveau fort. Hier zeigten insbesondere Hersteller von Tiefkühlpizza einen anhaltend erhöhten Bedarf.

Mit dem Absatz im GV-Bereich sind die Hersteller sehr zufrieden. Käse profitiert vom lebhaften Außer-Haus-Verkauf und auch der anlaufende Betrieb in Hotels, Restaurants und im Catering wirkt sich belebend auf die Käsenachfrage in diesem Bereich aus. Beim Absatz von Käse außerhalb Deutschlands waren die Entwicklungen weiter uneinheitlich. Durch die Lockerungen der Corona-Einschränkungen zeigten sich aber auch hier teils gewisse Belebungen, insbesondere im europäischen Umfeld. Wo der Warenstrom zuvor deutlich reduziert war, gab es wieder erste Anfragen. Auch in den Urlaubsregionen Südeuropas läuft mittlerweile die Saison an, was mehr Nachfrage zur Folge hat, wenn auch noch moderater als sonst zu dieser Zeit üblich. Im Drittlandsgeschäft verliefen die Abrufe aus bestehenden Kontrakten weiter stetig. Das Neugeschäft für Termine Richtung Jahresende war jedoch durch noch unterschiedliche Einschätzungen hinsichtlich der Preise gedämpft.

Durch den regen Absatz und eine weiter gedrosselte Produktion bewegten sich die Bestände bei den Herstellern wieder auf einem normalen Niveau. Die Preise haben sich nach dem Tiefpunkt im Mai stabilisiert und zeigten zuletzt festere Tendenzen. Bei der Preisnotierung für Schnittkäse in Hannover wurde am 17.06.2020 die Spanne für Blockware im Tagespreis am unteren Ende um 5 Ct auf 2,65 bis 2,90 EUR/kg angehoben. Brotware wurde mit 2,70 bis 3,00 EUR/kg um 10 Ct höher notiert als in der Vorwoche. Auch für den Juli konnten die Hersteller dem Vernehmen nach höhere Preise umsetzen.

AMI

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