Einsetzende Stabilisierung an den Pulvermärkten

EU-Ware am Weltmarkt weiterhin wettbewerbsfähig

17. April 2020

Der Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zeigte über Ostern einen feiertagsbedingt etwas ruhigeren Verlauf. Aktuell soll sich dies wieder relativiert haben. Die Marktteilnehmer sprachen zuletzt wieder von vermehrten Anfragen.

Dabei zeigte die heimische Lebensmittelindustrie Kaufinteresse teils bis zum Jahresende. Möglicherweise schließt man auf der Käuferseite eine absehbare Erholung des Marktes nicht aus und will sich so das derzeit günstige Preisniveau längerfristig sichern. Mengen aus bestehenden Kontrakten wurden derweil stetig und planmäßig abgerufen.

Durch die vorgenommenen Reduktionen in der Käseproduktion wurde mehr Rohstoff in die Trocknungen gelenkt, was zu einer zunehmenden Verfügbarkeit geführt hat. Im Zuge dessen hatten die Preise in der Karwoche nochmals nachgegeben. An der Butter- und Käse-Börse in Kempten schlug sich dies am 15.04.20 in einer weiteren Rücknahme der Notierung auf 1.840 bis 2.020 Euro /t nieder. Der Abschlag von durchschnittlich 35 EUR fiel aber deutlich geringer aus als in den Wochen zuvor. Zuletzt zeichnete sich im Inland eine weitere Stabilisierung ab.

Vom Weltmarkt gingen weiter Anfragen in den Werken ein und es kamen neue Abschlüsse zustande. Wenngleich die Konkurrenz aus den USA zum Monatsbeginn spürbar zugenommen hatte, war EU-Ware am Weltmarkt weiterhin wettbewerbsfähig.

Markt für Futtermittelware stabilisiert

Am Markt für Magermilchpulver in Futtermittelqualität hat sich die Lage Mitte April stabilisiert. Nach dem deutlichen Preisverfall berichteten die Marktbeteiligten zuletzt wieder von stabileren Kursen, über die gesprochen wurde. Hierzu könnten auch die längerfristigen Anfragen nach Lebensmittelware beigetragen haben, die im Markt nach vorne auf eine mögliche Erholung hinweisen. In Kempten wurde die Notierung für Futtermittelware am oberen Ende um 20 Euro auf 1.700 bis 1.740 Euro/t zurückgenommen. Damit wurde die Vorjahreslinie erreicht, die zuvor seit Ende 2018 zumeist deutlich überschritten wurde.

Vollmilchpulver auf reduziertem Preisniveau

AMI Vollmilchpulver April 2020

Der Markt für Vollmilchpulver bewegte sich Mitte April auf reduziertem Niveau. Das galt im Hinblick auf die gehandelte Menge, wie auch für die Preise. Von der europäischen Industrie gingen weiter einzelne Anfragen in den Werken ein, die weiterhin stetig in neue Abschlüsse mündeten. Insgesamt wurde der Geschäftsverlauf dabei nach wie vor als ruhig eingeschätzt. Die Produktion war auf den Bedarf abgestellt, sodass sich Angebot und Nachfrage recht ausgeglichen gegenüberstanden. Dadurch zeigten sich die Preise im Neugeschäft im Inland weitgehend stabil. An der Kemptener Börse blieb die notierte Spanne mit 2.650 bis 2.720 Euro/t unverändert. Durch die Rückgänge in den Vorwochen wurde das Vorjahresniveau seit Ende März unterschritten. Zuletzt näherte sich die Notierung den Ergebnissen von 2018 an. Am Weltmarkt war Ware aus der EU weiter nur bedingt wettbewerbsfähig.

Molkenpulver preislich stabil

AMI-Suessmolkenpulver

Der Markt für Molkenpulver präsentierte sich Mitte April weiter in recht ausgeglichener Verfassung. Zum einen war der Molkenanfall durch die teils erfolgten Einschränkungen in der Käseproduktion etwas niedriger. Zum anderen waren die Trocknungskapazitäten, in Folge der umfangreichen Herstellung von Magermilchpulver, nach wie vor nur begrenzt verfügbar. Das hat die Produktion von Molkenpulver begrenzt, und den Markt angebotsseitig weiter stabilisiert.

Bei Ware in Lebensmittelqualität setzte sich über die Monatsmitte der verhaltene bis stetige Geschäftsverlauf fort. Neue Abschlüsse kamen auf stabiler Preisbasis für kurzfristige Liefertermine in den nächsten drei Monaten, teils aber auch für spätere Lieferungen zustande. Ware in Futtermittelqualität war anhaltend von einem ruhigen Marktverlauf gekennzeichnet. Hier bewegten sich die neuen Geschäfte auf leicht festerem Preisniveau. An der Kemptener Börse wurden die Spannen für Lebensmittelware mit 840 bis 890 Euro/t in bisheriger Höhe fortgeschrieben. Für Futtermittelware wurde die Spanne um durchschnittlich 40 Euro auf 650 bis 670 Euro /t angehoben.

AMI

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