Käsemarkt stabilisert sich

Motor für Stabilisierung der Marktlage war zusätzliche Nachfrage aus GV-Bereich und Food-Service

05. Juni 2020

Nach den uneinheitlichen Verläufen im Absatz und rückläufigen Preisen, die den Markt für Schnittkäse in den vergangenen Wochen geprägt haben, setzte zuletzt eine Stabilisierung ein.

Durch die Belebung im Warenausgang, in Verbindung mit der gedrosselten Produktion, standen sich Angebot und Nachfrage wieder ausgeglichener gegenüber. Unabhängig davon bewegte sich der Käsemarkt absatzseitig aber weiterhin unter dem Vor-Corona-Niveau und es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig die derzeit zu beobachtenden Entwicklungen im Absatz sind.

Der Motor für die derzeitige Stabilisierung der Marktlage war im Wesentlichen die zusätzliche Nachfrage aus dem GV-Bereich und dem Food-Service sowie von Verarbeitern, die diesen zuliefern. Hier bestand im Zuge der Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes in Hotels, Gaststätten und im Catering ein erhöhter Bedarf, da nach der langen Pause nun die Bestände aufgefüllt wurden. Das bedeutete zusätzliche Anfragen bei den Werken, zumeist für kurzfristige Liefertermine. Mit dem Warenausgang in Richtung Industrie waren die Hersteller insgesamt zufrieden. Auch im Export zeigten sich teils Impulse, weil auch im europäischen Umfeld der GV-Bereich und Food-Service im Zuge der dortigen Lockerungen mehr Ware nachfragen. Dies war in gewissen Umfang auch in den Urlaubsregionen Südeuropas zu beobachten. Dennoch bewegten sich die Absatzmengen am Binnenmarkt unter den sonst zu dieser Jahreszeit üblichen Mengen. Das Drittlandsgeschäft stellte sich, bei regional uneinheitlichen Entwicklungen, in der Summe weitgehend stabil dar. Die Abrufe seitens des heimischen Lebensmitteleinzelhandels (LEH) haben sich normalisiert und wurden von den Marktbeteiligten auf einem jahreszeitlich üblichen Niveau eingeschätzt.

Die Anmeldungen für die Private Lagerhaltung haben im Verlauf der zweiten Maihälfte nachgelassen. In der 22. Kalenderwoche wurden EU-weit 2.465 t beantragt, 322 t davon in Deutschland. Seit Beginn dieser Maßnahme in der 19. Kalenderwoche summieren sich die Mengen auf 40.302 t. Dabei wurden in Irland, Spanien, Italien, Schweden und dem Vereinigten Königreich die Höchstmengen bereits erreicht. In Deutschland sind mit 464 t lediglich 2 % des nationalen Kontingents ausgeschöpft.

Das Preisgefüge bei Schnittkäse stellte sich zwar weiter uneinheitlich dar. Dennoch ist die Talsohle aus Sicht der Hersteller durchschritten und der Markt zieht teils wieder an. Dies hat sich auch in der aktuellen Preisnotierung für Schnittkäse in Hannover niedergeschlagen. Hier wurde die Spanne für Blockware im Tagespreis am oberen Ende um 5 Ct auf 2,55 bis 2,90 EUR/kg angehoben. Bei Brotware wurde die Spanne am unteren Ende um 10 Ct auf 2,60 bis 2,80 EUR/kg erhöht. Für die kommenden Monate gehen die Anbieter mit höheren Forderungen in die Verhandlungen, die sich dem Vernehmen nach auch umsetzen ließen.

AMI

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