Klimaschutz leben: Landwirte nutzen Förderprogramm

Für die nächsten vier Jahre stehen weitere 156 Millionen Euro zur Verfügung

15. Mai 2020

Unsere Landwirte investieren in den Klimaschutz und nutzen das Bundesprogramm Energieeffizienz. Zwei Drittel der Fördermittel wurden von landwirtschafltichen Unternehmen abgerufen, um Projekte zum Klimaschutz zu verwirklichen.

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Zwei Drittel der Fördermittel wurden von landwirtschaftlichen Unternehmen abgerufen. Energieschirme, Milchvorkühler und Wärmerückgewinnung lohnten besonders. Foto: AdobeStock©vencav

Bislang haben Unternehmen aus Landwirtschaft und Gartenbau rund 5.200 Anträge mit einem Fördervolumen von 138 Millionen Euro für Investitionen zur Verbesserung des Klimaschutzes bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gestellt. Für die nächsten vier Jahre stehen weitere 156 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Förderprogramm unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus der Primärproduktion der Landwirtschaft und des Gartenbaus bei Investitionen, die der Energieeffizienzsteigerung dienen und beitragen, die Emissionen von (fossilem) Kohlendioxid (CO2) zu mindern. Insgesamt haben die Unternehmen seit Beginn des Programms 2016 Investitionen in Höhe von 480 Millionen Euro umgesetzt. Ein Drittel der Fördermittel haben Gartenbau-Unternehmen abgerufen, zwei Drittel landwirtschaftliche Unternehmen. Insgesamt können durch die Förderung rund 471 Gigawattstunden Energie pro Jahr eingespart werden. Das entspricht dem Jahresverbrauch von mehr als 1,8 Millionen Kühl-Gefrierkombinationen der Effizienzklasse A+ – so viel, wie es Haushalte in Berlin gibt.

Energieschirme, Milchvorkühler und Wärmerückgewinnung lohnten besonders

Rund ein Drittel der Anträge wurden für die qualifizierte Energieberatung durch energiesachverständige Personen gestellt. Die Aufdeckung von Potenzialen zur Steigerung der Energieeffizienz in den landwirtschaftlichen Betrieben liefert wichtige Kenntnisse, um Energie zu sparen und Ressourcen zu schonen. Weitergehende Empfehlungen der Experten zur Nach- oder Umrüstung von Technologien oder gar dem Austausch ganzer Anlagen bieten verlässliche Grundlagen für Investitionen in energieeffiziente Technologien. Als besonders empfehlenswert stellten sich bisher Investitionen für die Nach- oder Umrüstung von Energieschirmen zur Dämmung in Gewächshäusern, für den Einbau von Milchvorkühlern oder die Investition in Wärmerückgewinnungsanlagen heraus.

Förderung auch in den nächsten vier Jahren

„Die hohe Nachfrage zeigt die Bereitschaft der Unternehmen, das CO2-Minderungspotenzial zu nutzen und einen Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzpläne zu leisten“, so Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Diese setzt das Programm im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums um. „Mit Beginn des Jahres 2020 wurde das Bundesprogramm Teil des Klimaschutzplans der Bundesregierung für den Sektor Landwirtschaft. Die Finanzierung aus Mitteln des Energie- und Klimafonds (EKF) wurde für die nächsten vier Jahre mit eingeplanten 156 Millionen Euro deutlich aufgestockt“, betont Eiden.

Wie geht es weiter?

Um die Anforderungen des Klimaschutzprogramms erfüllen zu können und die Wirkung für den Klimaschutz weiter zu verbessern, wird das Bundesprogramm derzeit weiterentwickelt. Dazu erarbeitet das BMEL eine neue Förderrichtlinie. Darin sollen bisherige Fördertatbestände, die über ein hohes CO2-Minderungspotenzial verfügen, übernommen werden. Des Weiteren sollen die stationäre regenerative Energieerzeugung (somit auch Wärme) für den betrieblichen Eigenbedarf und die mobile regenerative Energienutzung einbezogen werden.

BLE    

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