Milch- und Molkenpulver höher notiert

Begrenztes Angebot beim Molkenpulver: Preise tendieren dennoch stabil bis leicht fester

28. Mai 2020

Am Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität war das Bild zum Monatsende weiterhin fest, wenngleich sich der Geschäftsverlauf zuletzt etwas ruhiger darstellte.

Dies führten die Marktteilnehmer im Inland auf die Feiertagswochen und im Drittlandsgeschäft auf das Zuckerfest in den muslimischen Ländern zurück. Für den Moment änderte dies nichts an der sehr stabilen Situation, denn es war weiterhin Nachfrage von Käufern am Binnenmarkt und aus Drittländern vorhanden, die auch in neue Abschlüsse mündete. Die anziehenden Konzentratpreise sorgten dabei für anhaltend festere Preistendenzen.

An der Butter- und Käse-Börse in Kempten wurde Magermilchpulver in Lebensmittelqualität am 27.05.20 in einer Spanne von 2.050 bis 2.120 EUR/t notiert, das waren am unteren Ende 70 EUR und am oberen Ende 40 EUR mehr als in der Vorwoche. Das Neugeschäft konzentrierte sich dabei auf kurzfristige Liefertermine. Mit zunehmender Fristigkeit gingen die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern auseinander, was die Aktivitäten hier reduzierte.

Die umfangreichen Abschlüsse der vergangenen Wochen sorgten trotz der hohen Auslastung der Trocknungen zu einem ausreichenden Warenabfluss, um keinen Verkaufsdruck entstehen zu lassen. Das spiegeln auch die anhaltend überschaubaren Anmeldungen von Magermilchpulver für die Private Lagerhaltung wider. In der 21. Kalenderwoche meldeten Tschechien, Deutschland, Litauen und die Niederlande insgesamt weitere 1.421 t an. Damit summierte sich das Antragsvolumen EU-weit auf 4.797 t, wovon 1.450 aus Deutschland stammten.

Futtermittelware knapp verfügbar

Bei Magermilchpulver in Futtermittelqualität gab es nach wie vor nur eine begrenzte Nachfrage. Bei jedoch kaum vorhandenem Angebot setzten sich die festen Preistendenzen fort. Auch beflügelt von den weiter steigenden Konzentratpreisen und den Marktentwicklungen im europäischen Umfeld. Die Kemptener Notierung wurde im Zuge dessen zum Monatsende um durchschnittlich 60 EUR auf 1.920 bis 1.960 EUR/t erhöht. Damit wurde das Vorjahresniveau erstmals seit Anfang April wieder übertroffen.

Geteilte Märkte für Vollmilchpulver

Bei Vollmilchpulver zeigte sich Ende Mai weiterhin eine geteilte Marktsituation. Im übrigen Europa und in Übersee waren die Märkte zumeist von vorhandenen Beständen bei den Herstellern und infolgedessen günstigen Offerten gekennzeichnet. Phasenweise hatte dies auch den heimischen Markt unter Druck gebracht. In Deutschland stellen die Anbieter ihre Produktion jedoch vorrangig auf die Absatzmöglichkeiten ab und produzieren ihre Ware dann, wenn diese auch zu einer im Vergleich zu den übrigen Produkten entsprechenden Verwertung am Markt zu platzieren ist.

Durch die anziehenden Fett- und Eiweißmärkte forderten sie zuletzt höhere Preise. Diese konnten sie zwar nur für geringe Mengen umsetzen, dennoch tendierten die Preise zum Monatsende insgesamt leicht fester. Die amtliche Notierung für Vollmilchpulver stieg im Zuge dessen in der letzten Maiwoche um 20 EUR auf 2.550 bis 2.710 EUR/t.

Molkenpulver verhalten nachgefragt

Der Markt für Molkenpulver war Ende Mai von einem recht ruhigen Geschäftsverlauf gekennzeichnet. Durch das begrenzte Angebot tendierten die Preise dennoch stabil bis leicht fester. Nach wie vor reduzierten die gedrosselte Käseproduktion mit dem daraus resultierenden geringeren Anfall von Molke sowie die in erster Linie für die Herstellung von Magermilchpulver genutzten Trocknungskapazitäten die Verfügbarkeit von Molkenpulver.

Bei Ware in Lebensmittelqualität stellte sich die Lage sehr stabil dar. Bei verhaltenem Neugeschäft standen sich Angebot und Nachfrage recht ausgeglichen gegenüber. Abschlüsse kamen zum Monatsende auf unverändertem Preisniveau zustande. In Kempten wurde dies mit einer Fortschreibung der Notierung mit 870 bis 900 EUR/t auf dem Niveau der Vorwoche angezeigt. Ware in Futtermittelqualität wurde ebenfalls ruhiger gehandelt. Da die Verfügbarkeit knapper ausfiel als bei Lebensmittelware, konnten die Anbieter aktuell nochmals etwas festere Preise erzielen. Die Kemptener Notierung stieg hier um weitere 10 EUR auf 740 bis 770 EUR/t. Nach vorne berichteten Marktteilnehmer aber teils von einem höheren Angebot und schwächeren Preistendenzen.

AMI

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