Milchmengen auf hohem Niveau leicht rückläufig

Milchspitze könnte dieses Jahr schon früher erreicht worden sein

28. Mai 2020

Mitte Mai zeigten die angelieferten Milchmengen in Deutschland einen recht stabilen Verlauf. Nach dem Stillstand in der Vorwoche war dabei zuletzt eine leicht rückläufige Tendenz zu beobachten.

Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) weisen für die 20. Kalenderwoche bundesweit eine geringfügige Abnahme des angedienten Rohstoffs um 0,2 % im Vergleich zur vorangegangenen Woche aus. Dadurch hat sich der Vorsprung zum entsprechenden Vorjahresniveau auf 0,4 % verkürzt. Die Mengen aus 2019 wurden bisher im gesamten Jahresverlauf übertroffen. Der Vorsprung summierte sich nach 20 Wochen im aktuellen Jahr schätzungsweise auf rund 0,9 %.

Damit könnte die diesjährige Milchspitze bereits früher als üblich erreicht worden sein. Ende Mai berichteten die Molkereien vermehrt von zurückgehenden Milchmengen, wobei dies regional unterschiedlich stark ausgeprägt war. Auch die Milchinhaltsstoffe Fett und Eiweiß sind dem Vernehmen nach rückläufig, was das Rohstoffangebot zusätzlich einschränkt.

Milchkonzentrate gesucht, Preise nochmals fester

An den Rohstoffmärkten setzten sich Ende Mai zumeist die Tendenzen der Vorwochen fort. Magermilchkonzentrat wurde, teils beflügelt durch die anziehende Verwertung der Milch über Magermilchpulver, weiterhin umfangreich nachgefragt. Bei gleichzeitig sinkendem Rohstoffangebot tendierten die Preise anhaltend fester.

Auch der Markt für Industrierahm war nach wie vor von einer regen Nachfrage geprägt. Sahne profitierte dabei von den anhaltend umfangreichen Buttereinkäufen sowie einem regen Absatz an Frischeprodukten. Hier hat insbesondere die Öffnung von Restaurants und Gaststätten Impulse geliefert, die ihre Läger wieder füllen müssen. Die Entwicklungen führten in der Berichtswoche zu nochmals deutlichen Preisaufschlägen bei Industrierahm. Von einigen Marktbeteiligten wurde die Nachfragebelebung hingegen möglicherweise als ein eher kurzfristiger Effekt eingeschätzt.

Auch bei dem Preisen für Rohmilch am Spotmarkt setzten sich die festeren Tendenzen in der zweiten Maihälfte weiter fort. In der 21. Kalenderwoche errechnete das ife Institut in Kiel ein bundesweites Mittel von 27,3 Ct/kg. Gegenüber dem Vorwochenergebnis bedeutete dies ein deutliches Plus von 3,8 Ct.

AMI

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