Mischfutterversorgung laut DVT vorerst gesichert

DTV: Genügend Einzelfuttermittel und Zusatzstoffe bis zum Sommer vorhanden

27. März 2020

Die Versorgung mit Einzel- und Mischfuttermitteln ist nach Einschätzung des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) vorläufig gesichert. Der Verband forderte allerdings erneut Atemschutz und Desinfektionsmittel für die Mitarbeiter zu Verfügung zu stellen.

Mischfutter DTV Kraftfutter
Foto: AdobeStock/Dewald Kirsten Photography

Für einen reibungslosen Ablauf pocht der Verband aber auf Unterstützung. Wie DVT-Geschäftsführer Peter Radewahn heute telefonisch gegenüber Journalisten betonte, nimmt die Futterwirtschaft die vom Coronavirus verursachte Krise sehr ernst und tut alles, damit Futter in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. Dabei müsse aber der Schutz der Mitarbeiter gewährleistet sein.

Radewahn erneuerte daher die Forderung des Verbandes nach der Bereitstellung von Atemschutz und Desinfektionsmitteln. Die Schutzausrüstung sei dringend notwendig, um die Produktion auch unter widrigen Umständen abzusichern. Auch müsse die Administration von Sperrungen der Werke absehen, in denen beispielsweise ein Corona-Verdachtsfall bestehe.

Die aktuelle Produktions- und Angebotssituation schätzt der DVT-Geschäftsführer als gut ein. Von Quarantäne-bedingten Personalausfällen sei bislang nur sehr vereinzelt zu hören; auch könne der Warennachschub als weitestgehend gesichert angesehen werden. Generell stünden genügend Einzelfuttermittel und Zusatzstoffe zur Verfügung, um bis zum Sommer zu kommen, stellte Radewahn klar.

Auch die noch in der vergangenen Woche beobachteten Probleme beim grenzüberschreitenden Verkehr sind dem DVT-Geschäftsführer zufolge deutlich weniger geworden. Die Verfügbarkeit von Fahrern bleibe jedoch ein Problem. Der Umstieg auf die Bahn ist nach Darstellung von Radewahn nur für wenige Werke eine echte Alternative, da in den vergangenen Jahren ein beachtlicher Teil der Gleiszuführung zurückgebaut wurde.

Der Verbandsvertreter räumte ein, dass derzeit eine Verteuerung bei bestimmten Futtermitteln wie beispielsweise Eiweißschroten zu beobachten sei. Diese führt er aber weniger auf deren Verfügbarkeit als vielmehr auf die knappen Logistikkapazitäten zurück. „Hamsterkäufe“ bei Futtermitteln beschränken sich nach seiner Beobachtung auf Einzelfälle. Anhand der aktuellen Bestelleingänge werde aber deutlich, dass viele Landwirte ihre Läger zeitig auffüllten. Darüber hinausgehende Bevorratungen hält der Geschäftsführer nicht für sinnvoll, da hierfür erfahrungsgemäß nur provisorische Lager in Frage kommen, bei denen der Verderb der Ware droht.

Für Radewahn zeigt die Corona-Krise, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Ministerien, Behörden und der Wirtschaft für eine reibungslose Erzeugung unverzichtbar ist. In der aktuellen Situation sei es zudem sehr wichtig, dass Futter- und Lebensmittelkette gemeinsam handelten, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, betonte der DVT-Geschäftsführer.

AgE

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