Saisonaler Anstieg der Milchmengen unterbrochen

Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) wurden in der 18. Kalenderwoche im Bundesdurchschnitt 0,4 % weniger Milch an die Molkereien geliefert als in der Vorwoche. In den vorangegangenen Wochen hatten steigende Tendenzen das Bild bestimmt und die Anlieferungsmengen bewegten sich dabei durchgängig über der Vorjahreslinie. Zuletzt reduzierte sich der Vorsprung zur Referenzwoche in Folge der Abnahme auf 0,4 %. In der Summe der ersten vier Monate dieses Jahres lag das Rohstoffaufkommen um 1,0 % über dem von 2019.

Im Mai berichteten einige Marktakteure von einem Stillstand des saisonalen Anstiegs, was sie in erster Linie auf die kühlere Witterung Mitte Mai sowie einen schwächeren Grasaufwuchs nach dem ersten Schnitt zurückzuführten. Ob die Milchspitze damit bereits Anfang des Monats erreicht wurde, oder ob es doch nochmal zu einem leichten Anstieg kommt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Milchkonzentrate lebhafter nachgefragt

An den Rohstoffmärkten setzte sich die Stabilisierung, die bereits in der Vorwoche einsetzte, Mitte Mai fort. Sowohl am Markt für Magermilchkonzentrat als auch bei Industrierahm wurde von einer Belebung des Geschäftsverlaufes berichtet. Auf der Fettseite kam die gesteigerte Nachfrage in erster Linie durch einen regen Absatz am Markt für Formbutter zustande. Bei der Eiweißkomponente der Milch war es für die Hersteller günstig, den Rohstoff zur Trocknung einzulagern. Insgesamt wirkten sich die kürzlich beschlossenen Lockerungen in Bezug auf den Corona-Virus belebend auf das Marktgeschehen aus und die Aktivitäten konnten wieder reibungsloser ablaufen als in den vorangegangenen Wochen. Diese Entwicklungen spiegelten sich auch in preislicher Hinsicht wider. Sowohl Industrierahm als auch Magermilchkonzentrat tendierten in der Berichtswoche fester.

Die Preise für Rohmilch am Spotmarkt zeigten Anfang Mai eine leichte Erholung, allerdings auf nach wie vor sehr niedrigem Niveau. Für die 19. Kalenderwoche ermittelte das ife Institut in Kiel ein Bundesmittel von 21,9 Ct/kg und damit 1,7 Ct mehr als in der Vorwoche.

AMI