Heu und Stroh: Preise bleiben weiter oben

Besonders knapp ist Raufutter in Niedersachsen und Ostdeutschland

22. November 2019

Die Heupreise bewegen sich auch im November auf hohem Niveau. Für Stroh sind die Preise ebenfalls stabil bis fest. Die Versorgung mit Grundfutter bleibt angespannt.

Foto: bebroproduction/Adobe Stock

Ganz besonders knapp ist das Raufutter in Niedersachsen und Ostdeutschland. Hinzu kommt: Auch die Silomaisernte konnte die Futterlücken in den betroffenen Regionen nicht stopfen.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Gerhard Schwetje, beschrieb die Situation folgendermaßen: “Die Futtersituation sei sehr angespannt, denn Restbestände aus dem Vorjahr gebe es kaum, und die Grassilagen dieses Frühjahres seien bereits verfüttert worden oder würden aktuell verfüttert.“

Viele Betriebe kauften deshalb Futter zu, streckten die Futterrationen zum Beispiel mit Stroh oder verkleinerten ihre Bestände. „Hinzu kämen große wirtschaftliche Herausforderungen, denn es seien nicht nur steigende Futterkosten und sinkende Milchpreise zu verkraften“, so Schwetje, der befürchtet, „dass viele Milchviehbetriebe aufgrund des Kostendrucks aufgeben könnten.“

Heu bleibt auch weiterhin teuer

Das Bundesmittel der von den Landwirtschaftskammern erfassten und gemeldeten Heupreise lag Mitte November bei 132 Euro je t für den Großballen. Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise damit ganz leicht gestiegen. Am teuersten ist Heu weiterhin in Niedersachsen, Hessen und Brandenburg. Aus Niedersachsen wurden für den Großballen Heu 150 bis 151 Euro gemeldet. Das ist ein Anstieg von etwa 2 Euro.

Heupreise von 142 Euro meldete man im Oktober aus Brandenburg. Im Vergleich zum vorigen Monat sind dies unveränderte Preise. Allerdings müssen in Brandenburg die mit Abstand höchsten Heupreise aller ostdeutschen Länder gezahlt werden. Die Heupreise in Hessen lagen für den Großballen bei 143 Euro je t und damit ebenfalls so hoch wie im Vormonat. Die Preismeldungen aus Rheinland-Pfalz waren mit 135 Euro je t Heu ebenfalls stabil. Rund 130 Euro je Tonne müssen die Landwirte weiterhin im Kammergebiet Westfalen zahlen.

In Bayern lagen die Forderungen für den Großballen Heu bei 120 Euro und damit ebenfalls so hoch wie vor vier Wochen. Unverändert geblieben sind mit 120 Euro/t auch die Heupreise in Schleswig-Holstein. Aus Sachsen meldet man ebenfalls stabile Preise von 115 Euro. Unverändert 114 Euro kostete das Heu die Einkäufer in Mecklenburg-Vorpommern. In Thüringen blieben die Preise mit 85 Euro ebenfalls stabil und 85 Euro je t meldete man auch aus Sachsen-Anhalt.

Strohpreise steigen leicht

Die Strohpreise legten im November ebenfalls ganz leicht zu. Das Preisniveau in den Bundesländern liegt je nach Erntesituation und Futterknappheit weiterhin sehr weit auseinander. Im Durchschnitt lag der von den Landwirtschaftskammern ermittelten Strohpreise Mitte November bei 85 Euro je Tonne für den Großballen.

Am teuersten war Stroh weiterhin ganz im Norden sowie im Nordwesten Deutschlands. Dahinter kommen dann die Preise aus dem Nordosten und aus Hessen. Im November kostete der Großballen Stroh die Bauren in Schleswig-Holstein 138 Euro je Tonne. Im Vergleich zum Vormonat sind dies unveränderte Preise. Etwas niedriger waren die Strohpreise mit 105 bis 106 Euro je Tonne in Niedersachsen.

In Rheinland-Pfalz und in Hessen kostete Stroh 95 Euro und aus Brandenburg wurden 85 Euro gemeldet. Die Strohpreise in Mecklenburg-Vorpommern lagen bei 98 Euro je Tonne. Damit hat Mecklenburg weiter die höchsten Strohpreise aller ostdeutschen Länder. In Bayern mussten die Landwirte für den Großballen Stroh noch 85 Euro je Tonne zahlen. Das ist ein Plus von 5 Euro.

In Westfalen kostet das Stroh die Bauern weiterhin 70 Euro je Tonne. In Thüringen mussten die Einkäufer für den Großballen Stroh weiterhin nur 50 Euro je Tonne zahlen. Die Abnehmer in Sachsen-Anhalt mussten nach den offiziellen Meldungen ebenfalls nur 50 Euro je Tonne ausgeben. Ähnlich niedrig waren die Strohpreise mit 50 Euro je Tonne in Sachsen.

Agrarheute

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