Internationaler Milchmarkt: Leichte Belebung

Knappe Rohstoffverfügbarkeit zum Ende des Sommers

Während der Milchmarkt im Juni/Juli 2021 sommerbedingt eher seitwärts tendierte, gibt es aktuell leichte Anzeichen einer Nachfragebelebung.

Auf den internationalen Märkten gibt es erste Anzeichen für Preisbefestigungen. Beim Global Dairy Trade Tender wurden die rückläufigen Tendenzen der vergangenen Auktionen gestoppt und die Preise befestigten sich Mitte August leicht. Auch bei den Versandmilcherzeugnissen setzte in den letzten Wochen eine Preisbefestigung ein. Beim Magermilchkonzentrat stiegen die Preise ab KW 27 bis zur KW 32 kontinuierlich an, so dass das Niveau je kg Trockensubstanz aktuell im Mittel um 10% höher liegt (Magermilchkonzentrat mit 36 % aktuell beispielweise bei um 2,50 € je kg/S). Industrierahm lag in den letzten Monaten ohnehin auf einem hohen Preisniveau, konnte sich aber ebenfalls erneut weiter befestigen. Laut AMI tendieren die Preise für Rahm mit einem Fettgehalt von 40 % ca. bei 4,84 €/kg FE.

Die Entwicklungen auf den Versandmilchmärkten finden zeitverzögert ihre Entsprechung bei den Notierungen. Die letzten Notierungen für lose Butter 25 kg sowie für Magermilchkonzentrat stiegen aufgrund leichter Nachfragebelebungen.

Insgesamt scheint aber auch die begrenzte Rohstoffverfügbarkeit bei gleichzeitig schwachen Inhaltsstoffen zunehmend eine Rolle zu spielen. Der aktuell vergleichsweise geringe Eiweißgehalt in der Rohmilch wirkt sich insbesondere für die Käseproduktion „ausbeutemindernd“ aus. Bei weiterhin solider Nachfrage aus dem LEH, sowie guten Exportmöglichkeiten nach Süd- und Südosteuropa führen diese Entwicklungen zu einer Verknappung des Angebots. Kurzfristige Anfragen können häufig nicht bedient werden und Lieferungen für kommende Wochen werden teilweise geschoben. Der Export in Drittländer krankt weiterhin an begrenzten Containerverfügbarkeiten und hohen Frachtpreisen.

Grundsätzlich sprechen die Rahmenbedingungen für sich weiter verfestigende Erzeugerpreise. Es hängt viel davon ab, inwieweit sich die Absätze in Richtung Großverbraucherservice/Gastronomie stabilisieren können und die Exportmöglichkeiten in Drittländer attraktiv bleiben.

LVN

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