Milch wird im Nutri-Score Getränken gleichgesetzt

Neue Bewertung ab 31. Dezember 2023 in Kraft

05. Mai 2023

Der Algorithmus in der Kategorie „Getränke“ für den Nutri-Score soll zum Ende des Jahres verändert werden. Betroffen sind Getränke mit geringem Zuckergehalt, Milchgetränke und Getränke mit Süßungsmitteln.

Laut der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sei die bisherige Nutri-Score-Bewertung der Nährstoffzusammensetzung von Getränken grundsätzlich zielführend und sinnvoll. Dennoch hält der sogenannte Nutri-Score-Lenkungsausschuss Anpassungen in den Bereichen „Getränke mit geringem Zuckergehalt, gesüßte Milchgetränke sowie Getränke mit Süßungsmitteln“ für notwendig. „Die Änderung führt zu einer größeren Übereinstimmung mit unseren Ernährungsempfehlungen und unterstützt die Verbraucher noch besser bei einer gesünderen Lebensmittelwahl. Damit empfiehlt sich der Nutri-Score einmal mehr als Modell für Europa“, so Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.

Zukünftig sollen alle Produkte, die getrunken werden können, einheitlich anhand identischer Kriterien bewertet werden. Demnach fallen Milch, Milchgetränke und Pflanzendrinks künftig in die Kategorie der Getränke und nicht mehr wie zuvor in die Gruppe der festen Lebensmittel. Für ihre Nutri-Score-Berechnung gelten somit dieselben Kriterien wie für alle anderen Getränke, etwa Fruchtsaft, Limonade oder Fruchtsaftschorle.

Nutri-Score Abbildung A bis E
Foto: ©BMEL

Fettarme Milch wird somit zukünftig mit einem hellgrünen B gekennzeichnet werden. Bislang trägt die Milchsorte meist noch das dunkelgrüne A, das künftig in der Gruppe der Getränke nur noch für Wasser verwendet wird. Vollmilch findet sich fortan in der C-Bewertung wieder. Gesüßte Milchgetränke und gesüßte Pflanzendrinks erhalten wegen ihres Zuckergehaltes eine ungünstigere Nutri-Score-Bewertung als ihre ungesüßten Alternativen.

Außerdem sollen Getränke mit einem geringen Zuckergehalt eine günstigere Bewertung erzielen und so im Vergleich zu Getränken mit viel Zucker besser differenziert werden können. Um keinerlei Anreize dafür zu schaffen, Zucker durch Süßungsmittel zu ersetzen, gibt es künftig auch für Süßstoffe „Negativ-Punkte“.

Die Neuerungen im Algorithmus sollen am 31. Dezember 2023 in Kraft treten. Bis 2025 gilt eine Übergangsfrist für bereits registrierte Unternehmen zur Umstellung der Kennzeichnung auf ihren Produkten. So müsse keine bereits produzierte Ware vernichtet werden. Wichtig zu wissen: In diesem Zeitraum ist es in Einzelfällen möglich, dass ein und dasselbe Lebensmittel verschiedene Nutri-Score Bewertungen trägt. Das BMEL wird laut eigenen Angaben Unternehmen unterstützen, die durch die Bewertungsänderung nun einen erhöhten Erklärungsaufwand haben. Das Logo ist bisher freiwillig, die rund 700 registrierten Firmen müssen sich jedoch bei Verwendung an die Vorgaben halten.

Die aktuellen Modifizierungen sind der zweite von insgesamt drei Teilen. Als Nächstes sollen Änderungen im Bereich Obst und Gemüse anfallen.

LP/BZfE

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