Unter dem Motto „Wir machen weiter“ geben Landwirte zurzeit in vielen sozialen Medien Einblicke in ihre Arbeit und zeigen, welchen Beitrag sie für die Ernährung der Menschen leisten.


„Wir machen weiter“: Niedersachsens Bauern säen, drillen, pflügen und mähen ihre Wiesen oder füttern und versorgen ihre Tiere. Landwirte haben aktuell bei der Frühjahrsbestellung alle Hände voll zu tun und ackern, was das Zeug hält. Andere Berufszweige hingegen sind aufgrund der Corona-Verordnungen dazu gezwungen, ihre Arbeiten ruhen zu lassen. Mit der digitalen Aktion „Wir machen weiter“ möchten Landwirte nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes ihre Leistung auch für die Gesellschaft in dieser Zeit darstellen. Fotos und Videobotschaften über soziale Medien geben Einblicke in aktuell anstehende Arbeit. Die Landwirte vermitteln Verbraucherinnen und Verbraucher mit diesem digitalen Aktionstag die Botschaft: „Wir machen weiter und produzieren gesunde und sichere Lebensmittel. Das ist unsere Arbeit, und die machen wir gerne“.
Seit dem 21. April posten Landwirte aus ganz Deutschland auf den verschiedenen Social Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram unter dem Hashtag #wirmachenweiter teilweise animierte Fotos und kurze Videos von ihrer täglichen Arbeit. Bis zum 26. April sind Bauern aufgerufen, sich an der Aktion des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zu beteiligen, um eine große Wirkung im Internet zu erzielen. Dazu können netzaffine Landwirte auf die Motive und Vorlagen des DBV zurückgreifen und natürlich selbst kreativ werden. Videos von der Maisaussaat verbunden mit der Botschaft „Wir machen weiter, weil…“, oder ein Foto mit dem Aktionsmotto angebracht am Hoftor – der Kreativität sind bei diesem digitalen Aktionstag keine Grenzen gesetzt. Entsprechend vielfältig sind die Varianten im Netz und erhalten viel Zuspruch.
Das Landvolk Niedersachsen stellt zum Aktionsmotto die Arbeit ausgesuchter Höfe mit verschiedenen Schwerpunkten aus ganz Niedersachsen auf seiner Homepage vor. Zahlreiche Kreislandvolkbände beteiligen sich an der Aktion und posten Fotos und Videos niedersächsischer Bauernfamilien unter dem Hashtag #wirmachenweiter und geben der Aktion ein Gesicht. Letztendlich ist aber jeder Landwirt, ob jung oder alt, weiblich oder männlich, aufgerufen, seinen persönlichen Einsatz für eine sichere Lebensmittelversorgung mit einem Statement zu dem Hastag #wirmachenweiter im Internet zu zeigen. Niedersachsens Landwirte machen gerne weiter und bieten auch zukünftig gesunde, heimische Nahrungsmittel in großer Vielfalt an.


In der letzten Woche wurde bereits über den milchwirtschaftlichen Betrieb der Scholten-Meilink GbR berichtet:
Butter, Käse, Joghurt – Niedersachsens Milchviehhalter liefern den Rohstoff für viele leckere Produkte. Einer von knapp 9.000 Milchbauernhöfen ist der von Familie Scholten-Meilink. „Wir sind mit Leib und Seele Landwirte“, bekennen Gisela und Wiljan auf ihrer Homepage. Und zurzeit freuen sie sich, dass sie weiterarbeiten können, damit es auch weiter viele gute Milchprodukte gibt. Wiljan Meilink ist zurzeit auf Wiesen und Feldern aktiv. „Mein Mann sät Grünland nach, er hat auf dem Maisacker schon Gülle ausgebracht und gepflügt, damit wir dort bald wieder Mais legen oder aussäen können“, schildert Gisela Scholten-Meilink. Sie freut sich, wenn jetzt wieder alles wächst, die Wiesen grün werden und damit auch die Futtersilos wieder aufgefüllt werden. „Wir lassen das Gras wachsen, damit unsere Kühe satt werden und wir sie melken können“, fügt sie schmunzelnd an. Im vergangenen Jahr mussten die Landwirte aus Hoogstede in der Grafschaft Bentheim wie viele andere Milchviehhalter auch teuer Grundfutter für die Kühe zukaufen. „Das kann man sich nicht so oft leisten“, sagt Gisela Scholten-Meilink. 220 Milchkühe stehen in dem 2001 neu gebauten Boxenlaufstall. Wiljan Meilink als überzeugter Milchviehhalter hat nach der Heirat diesen Betriebszweig auf dem Hof Scholten neu eingeführt. Die Hofstelle der Scholtens lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen, zu dem Vollerwerbsbetrieb gehörten ursprünglich hauptsächlich Schweine, dann kamen Ackerbau und ein Lohnunternehmen hinzu. Die lange Tradition belegt, dass für Familie Scholten-Meilink „weiter machen“ zur Lebensphilosophie gehört. Dass die Familie ihren Hof mit großem Engagement und Vorbildfunktion organisiert, dafür steht auch die Tatsache, dass sie als einziger Milchviehhalter von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen schon zweimal mit dem Titel „Bester Milcherzeuger Niedersachsens“ ausgezeichnet wurde. 2005 und 2018 durften die Grafschafter Bauernfamilie jeweils die Goldene Olga als Auszeichnung mit auf ihren Hof nach Hoogstede nehmen.
Gisela Scholten-Meilink bedauert nur, dass sie ihre mit viel Herzblut organisierten Veranstaltungen wegen der Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Epidemie zurzeit nicht durchführen darf. Sie bietet Kindergeburtstage oder Abschlussfeiern für Kindergärten, Schulen und andere Gruppen an.
„Da hatte ich die Anmeldeliste voll und musste leider alles absagen“, bedauert die gelernte Hauswirtschaftsmeisterin. Mit ihren vier eigenen Kindern lebt die Familie nun nahezu ohne soziale Kontakte, die Kinder helfen nach ihrem Schulpensum über Video oder Skype auf dem Feld und im Stall mit, alle zusammen genießen auch das gemeinsame Familienleben. Und dann freuen sie sich wieder darauf, ihren Gästen zu erklären, wie es heute auf einem modernen Milchviehbetrieb zugeht und warum sie aus Überzeugung als Bauern „weiter machen“.
LPD/LVN
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