

Milchbauern arbeiten an der Reduktion der Treibhausgasemissionen
Die 7.569 Milchbauernhöfe in Niedersachsen starten mit rund 783.835 Milchkühe ins neue Jahr. Schon 50 Prozent der Milchbauernhöfe sind klimabilanziert, d.h. sie erfassen ihren CO2-Fußabdruck pro kg Milch, um die Stellschrauben für die weitere Reduktion von Treibhausgasemissionen zu erkennen. Im nächsten Jahr sollen es noch mehr werden, berichtet die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN). Viele niedersächsische Betriebe erzeugen ihre Milch mit deutlich geringeren Werten als der bundesweite Durchschnitt von etwa 1,1 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Liter Milch. Weltweit liegt der Durchschnittswert bei 2,4 kg/Liter. Die LVN verweist darauf, dass die Landwirtschaft neben der Energie- und der Abfallwirtschaft ihre Klimaziele für 2023 deutlich übererfüllt hat.
Dennoch, so Jan Heusmann, Vorstand der LVN, dürfen wir uns nicht auf den guten Werten ausruhen. „Als Kuhhalter sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Insgesamt hat die Landwirtschaft einen Treibhausgas-Anteil von 8 %. Davon macht das Methan aus der Tierhaltung einen Anteil von knapp der Hälfte aus. Wir wollen noch besser werden.“
Auf ihren nahezu durchweg familiengeführten Höfen haben die Milchbauern im Laufe der letzten Jahre vieles für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen getan: von der gasdichten Güllelagerung über verlustarme Fütterung bis hin zum verstärkten Fokus auf das Tierwohl, auch Dank der zunehmenden Digitalisierung. „Sensoren wie Fitnesstracker zeigen uns an, wann die Kuh unsere Unterstützung benötigt, dadurch sind wir sehr nah an den Bedürfnissen jeder einzelnen Kuh. Gesunde, langlebige Tiere und eine gute Milchleistung haben eben auch einen positiven Einfluss auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen.“ Jan Heusmann weiß, dass es oft die kleinen Stellschrauben sind, mit denen die Höfe immer nachhaltiger werden. „Wir können wunderbar Reststoffe aus der Lebensmittelherstellung, z.B. aus der Kartoffelproduktion oder der Herstellung von Haferdrinks als Kuhfutter nutzen.“ So könne man wichtige Kreisläufe schließen und die Produktion von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln kombinieren.
Welche Einflüsse von außen auf die Landwirtschaft in 2025 einwirken, bleibe ungewiss, so Heusmann. „Wir müssen uns auf jeden Fall auf die Blauzungenkrankheit vorbereiten und gerade als Landwirte die Auswirkungen des Klimawandels im Blick haben.“ Insgesamt sieht der Milchbauer aus dem Cuxland neben den Herausforderungen aber auch die guten Aussichten für die Branche im neuen Jahr. „Neben den positiven Prognosen für den Milchauszahlungspreis stimmen mich auch viele junge und verantwortungsbewusste Milchbauern, die mit neuen Ideen durchstarten, durchaus zuversichtlich.“
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