Produktion von Milcherzeugnissen im ersten Halbjahr uneinheitlich

Milchaufkommen leicht über der Vorjahreslinie

28. August 2020

In der ersten Jahreshälfte hat sich das Milchaufkommen leicht über der Vorjahreslinie bewegt. Die zusätzliche Milch wurde dabei in erster Linie zu Butter und Magermilchpulver sowie zu Käse verarbeitet.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stand den Molkereien unter Berücksichtigung des Schalttages insgesamt 0,5 % mehr Milch für die Verarbeitung zur Verfügung als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Zuge dessen konnte die Produktion von Milcherzeugnissen von Januar bis Juni ausgedehnt werden. Der zusätzliche Rohstoff wurde jedoch nicht in gleichem Maße für die einzelnen Produktionszweige verwendet, sodass sich bei der Herstellung der einzelnen Milchprodukte ein insgesamt uneinheitliches Bild gezeigt hat. Die Produktion von Magermilchpulver ist dabei deutlich um 5,0 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Nachdem sich zu Jahresbeginn noch moderate Zuwächse und im März sogar ruckläufige Produktionsmengen zeigten, weil die Milch vermehrt verkäst wurde, legte die Herstellung im zweiten Quartal überdurchschnittlich stark zu. Damit wurden in der ersten Jahreshälfte in Deutschland insgesamt 217.900 t Magermilchpulver hergestellt.

Käse trotz kurzfristiger Produktionsdrosselung über Vorjahr

Ebenfalls über Vorjahr bewegte sich die Käseproduktion. Mit gut 1,2 Mio. t wurde in der ersten Jahreshälfte im Schnitt 2,8 % mehr Käse hergestellt als im entsprechenden Zeitraum von 2019. Dabei zeigte sich im bisherigen Jahresverlauf eine recht uneinheitliche Entwicklung bei den Produktionsmengen. Während im ersten Quartal noch durchschnittlich 5,1 % mehr Käse hergestellt wurde als im Vorjahr, haben die Hersteller im April und Mai im Zuge ausreichender Verfügbarkeiten die Produktion gedrosselt, was den Anstieg bei Magermilchpulver und Butter in dieser Zeit erklärt. Bei den einzelnen Käsesorten legte die Produktion von Pasta filata Käse sehr deutlich um 10,3 % zu. Auch bei Weichkäse war mit 6,9 % ein überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen. Beim mengenmäßig bedeutenden Schnitt- und Frischkäse fiel der Zuwachs mit jeweils rund 2 % moderat aus. Rückläufig entwickelten sich hingegen die hergestellten Mengen bei Koch- und Molkenkäse sowie bei Schmelzkäse und -zubereitungen.

Bei Butter ist die Produktion von Januar bis Juni um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das starke Plus von 13,6 % im April zurückzuführen. Insgesamt betrachtet zeigten sich in den übrigen Monaten jedoch uneinheitliche Entwicklungen. Gleichzeitig wurde mehr Rohstoff in die Herstellung von Sauermilcherzeugnissen gelenkt, hier wurde 1,4 % mehr Ware produziert.

Herstellung flüssiger Milchprodukte verringert

Bei den übrigen Milcherzeugnissen bewegte sich die Produktion im ersten Halbjahr hingegen unter den Vorjahresmengen. Insbesondere flüssige Milcherzeugnisse stellten die Molkereien in geringerem Umfang her als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich ging die Produktion von Kondensmilch um 6,4 % zurück. Bei Sahneerzeugnissen wurde 4,9 % weniger Ware hergestellt und auch Konsummilch verfehlte die Mengen des Vorjahres knapp um 0,2 %. Ebenfalls leicht rückläufig entwickelte sich die Produktion von Frischprodukten um insgesamt 0,3 %.

Bei Vollmilchpulver zeigte sich ein Minus von 4,6 %. Im bisherigen Jahresverlauf unterlag die Produktion im Zuge einer bedarfsorientierten Herstellung starken Schwankungen. Auch bei Molkenpulver wurde 1,4 % weniger Ware produziert.

AMI

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